Teschendorf – Turmhügelburg

Landkreis Oberhavel

In den Wiesen an der B 96 – die Turmhügelburg Schrabsdorf

Westlich an Löwenberg vorbei erstreckt sich ein von zahlreichen Gräben durchzogenes Niederungsgebiet, dass dann vor Teschendorf nach Osten abknickt und im Dreetzsee seine Fortsetzung findet.
Hier entstand im 13. Jahrhundert eine der für das Hohe und Späte Mittelalter in der Mark so typischen kleinen Adelsburgen vom Typ der Motte bzw. Turmhügelburg. Es war ihre geringe Größe, die dafür sorgte, dass nicht allzu viele von ihnen erhalten sind. Heute liegen die Reste des Bodendenkmals in den Wiesen nördlich von Teschendorf, dort wo von der B 96 die Landstraße zum Ausbau Wackerberge und weiter nach Grüneberg abzweigt. Diese Lage war eigentlich äußerst günstig. Denn wo heute die Bundesstraße von Norden nach Süden verläuft befand sich auch schon damals ein nicht unwichtiger Handelsweg. Von Löwenberg kommend, hier das sumpfige Gelände querend, war er als Bohlenweg angelegt, ein nicht zu umgehendes und damit leicht zu kontrollierendes Nadelöhr.

 

Auf den ersten Blick ist die frühere Burg nur eine kleine baumbewachsene Erhebung. Allerdings fällt schnell ihre quadratische Form auf. Mit den Maßen von 40 x 40 m ist es eine relativ große Anlange.
Ein Ort mit dem Namen Scrapestorp beim Dreetzsee wird in einer Urkunde aus dem Jahr 1270 erwähnt. Dieses Dorf dürfte zur Burg gehört haben. Weitere Nachrichten fehlen. Aber es haben sich einige Flurnamen wie „Ritteracker“ und „Ritterhorst“, „Große-“ und „Kleine Herenwiese“ erhalten, die ziemlich deutliche Hinweise geben. Neuzeitliche Funde von der Burg und ihrem Umfeld sind nicht bekannt und so weist vieles darauf hin, dass Motte und Dorf wohl nur bis ins 14. Jahrhundert existierten und dann aufgegeben wurden. Bekannt ist nur, dass man bauliche Reste der Burg um 1840 für den Chausseebau nutzte. Allerdings dürften sich unter dem heutigen Boden noch Teile der Grundmauern oder wenigstens Fundamentgräben erhalten haben, die Aufschluss über die ursprüngliche Bebauung geben könnten.

nach:

Tafel vor Ort.
Thomas Hauptmann, „…qui dicitur Drezz apud Scrapestorp…“ Burg und Wüstung Schrabsdorf bei Teschendorf, Landkreis Oberhavel,

 

und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Teschendorf
Dorfkirche Löwenberg
Dorfkirche Grüneberg

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …