Landkreis Uckermark
Im weiten Bogen schwingt sich von Löcknitz im Norden bis Schmölln im Süden das Flüsschen Randow nach Osten, so eine langgestreckte Bruchlandschaft bildend. An deren westlichen Rand lässt ein eiszeitlicher Endmoränenzug das Gelände kräftig ansteigen. Ziemlich direkt nördlich der Anschlussstelle 4 der A 11 nach Stettin schieben sich zwei bewaldete Geländesporne in Richtung Autobahn. Der nördliche von beiden trägt den Neugier erregenden Namen „Räuberberg“, was auch seine Gründe hat. Auf ihm nämlich trennen Wall und Graben ein ovales Plateau ab, dass sich immerhin gut 36 m über dem Bruch erhebt. Mit den Schmalseiten in Norden und Süden betragen die Maße 60 x 24 m. An seinem nordwestlichen Ende trifft man auf die Reste eines rechteckigen Feldsteingebäudes von 15 x 10 m. Die Mauerstärke schwankt zwischen 1,1 und 2,3 m bei einer Höhe von bis zu 3 m.
In den erhaltenen schriftlichen Quellen des Mittelalters finden sich nicht die geringsten Hinweise auf diese Burg. Dagegen ranken sich einige Sagen um sie, in denen auf den Namen „Räuberberg“ und Personen aus dem vorpommerschen Adelsgeschlecht der Ramin Bezug genommen wird. Die Feste soll, wie viele andere auch, ein Raubnest gewesen sein, von wo aus Siegfried von Ramin, gleich seinem Bruder Hans auf Burg Löcknitz im Norden, die Umgebung in Angst und Schrecken versetzte und es sehr schätzte, auf der Randow vorbeifahrende Schiffe zu überfallen. Dazu soll er sich eines über den Fluss gespannten Drahtes bedient haben, der bei Kontakt mit einem Wasserfahrzeug ein Glocke zum Läuten brachte.
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Da es wohl auch nie archäologische Untersuchungen gab bleiben neben der Anlage an sich allein noch eine Reihe von Oberflächenfunden. Dabei handelt es sich sowohl um slawische als auch frühdeutsche Keramikscherben. Die ovale Form der Befestigung deutet wie auch die Funde auf einen slawischen Burgwall, der dann im Zuge des Landesausbaus vielleicht schon unter den Pommernherzögen übernommen und ausgebaut wurde. Alles deutet darauf hin, dass die Burg wohl spätestens in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts jegliche Bedeutung verlor und aufgegeben wurde.
nach:
Uwe Schwarz, Die niederadligen Befestigungen des 13. bis 16. Jahrhunderts im Bezirk Neubrandenburg. 1987
Dorfkirche Schmölln
Grabensemble Schwaneberg
Dorfkirche Schwaneberg
Dorfkirche Eickstedt