Alt Daber

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Stadtmauern mit ihren Toren, Wiekhäusern und Türmen waren nicht der einzige Schutz mittelalterlicher Städte. Auch Warten im Vorfeld wie der auf einem Höhenzug südlich von Gransee gelegene Backsteinturm kamen zum Einsatz. Von hier aus konnten nahende Gefahren rechtzeitig erkannt und angemessen Schutzmaßnahmen eingeleitet werden.

 

Als im Jahr 1436 die Stadt Wittstock vom Kloster Kampen die Kotzer Heide erwarb, wollten die Mecklenburger Herzöge dies nicht akzeptieren und es kam zu einer Reihe von Übergriffen. So blieb den Bürgern der Stadt nichts anderes übrig, als zum Schutz ihres Eigentums die kleine Wasserburg beim heutigen Alt Daber zu errichten. In damaliger Zeit genügten ein Turm mit vorgebautem Zwinger um potentielle Eindringlinge abzuschrecken. Gleichzeitig konnten dort stationierte Kräfte durch regelmäßige Patrouillen im umstrittenen Gebiet abschreckend wirken. Wahrscheinlich nannte man sie damals „Heidereiter“ was dann zur Überlieferung des Namens „Heideturm“ für die kleine Feste geführt haben könnte.

Grundriss-blau     ursprüngliche Bausubstanz
Grundriss-gelb     spätere Veränderungen

Grundriss Warte Alt Daber

Von der spätmittelalterlichen Anlage haben sich noch der untere Mauerbereich des Zwingers mit dem Stichbogenportal auf der Südseite und 3 Stockwerke des Turms mit seinem hochgelegenen Eingang erhalten. Das Gesamterscheinung allerdings wird heute von den Umbauten um die Mittel des 19. Jahrhunderts bestimmt, als der Turm sein 4. Stockwerk erhielt und auch der Zwinger der damals wohl ruinösen Anlage restauriert wurde.
Heute finden sich dort und in der daneben liegenden Scheune sehenswerte Ausstellungen zur Natur der Heide und zur traditionellen Forst- und Landwirtschaft der Region.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.2. Ostprignitz. 1907
Wikipedia

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …