Slawische Ringwälle bei Buckow

Landkreis Oder-Spree

Rundblick von der höchsten Stelle des Walls
Rundblick von der höchsten Stelle des Walls

Erblickt man Buckows kleine vom Friedhof umgebene Dorfkirche nordwestlich des von der L 246 geschnittenen Angers, so wundert man sich vielleicht zuerst. Sie scheint regelrecht in einen Hügel hineingebaut zu sein. Allerdings handelt es sich dabei um die immer noch imposanten Reste eines slawischen Ringwalls. Diese erheben sich bis in eine Höhe von 3-4 Metern. Am Fuß misst der Wall stattliche 8-10 Meter. Teilweise lassen sich außerhalb der ehemaligen Befestigung noch Spuren eines 5-10 Meter breiten Grabens beobachten. Im Süden und Osten ist der Wall größtenteils abgetragen. So lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, wo sich der ursprüngliche Zugang zur Burg befand. Der Innenraum hatte wohl nur einen Durchmesser von 14 Metern. Im Süden und Westen fanden sich altslawische Siedlungsspuren, die für eine Vorburgsiedlung sprechen. Auf diese zeitliche Zuordnung deuten auch die Keramikfunde mit der für das 8.-10. Jahrhundert typischen Kammstrich- und Wellenverzierung. Dazu kamen noch ein Spinnwirtel sowie die Knochen von Rind, Schwein, Schaf und Ziege.
Es muss sich also um eine der für diese Periode typischen Anlagen aus kleiner Ringburg und in deren Schutz liegenden Siedlung gehandelt haben. Warum die Kirche des im Hochmittelalter entstandenen Dorfes innerhalb der Umwallung angelegt wurde, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Möglich ist, dass die Siedler hier ein früheres heidnisches Heiligtum vermuteten. Die Errichtung eines christlichen Bauwerks an derartigen Plätzen wurde damals als Form des Triumphes über den paganen Glauben gewertet.
Ein weiterer, und bedeutend größerer aber stark verschliffener Ringwall liegt südlich Buckows in den Feldern.

nach:

Herrmann/Donat (Hrsg.), Corpus archäologischer Quellen zur Frühgeschichte auf dem Gebiet der DDR. 3. Lfg., Bezirke Frankfurt, Potsdam. Berlin 1979

 
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Hinweis2
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