Goldbeck

Ostprignitz-Ruppin

Wenn Goldbeck 1247 erstmals in den schriftlichen Quellen auftaucht, befindet es sich noch im Besitz der mecklenburgischen Herren von Werle. Nach einem Konflikt 1276 mit den Askaniern ändert sich das und der Platz geht an die Grafen von Lindow-Ruppin, welche wiederum die Lehnshoheit der Havelberger Bischöfe anerkennen. Diese kirchlichen Herren sitzen gleich in der Nachbarschaft auf ihrer Wittstocker Feste. Dort gibt es im Jahr 1309 einen Ritter Johann von Goldbek, der zu den bischöflichen Burgmannen gehört. Wenig später – 1325 – erfahren wir aus einer Urkunde, dass der Bischof dem Grafen von Lindow-Ruppin das castrum Goldbeke zu Lehen gegeben hat.
Sehr wahrscheinlich wurde die frühere Wasserburg, deren heute trockener und zu großen Teilen verschwundener Graben aus der in der Nähe vorbeifließenden Dosse gespeist wurde, bereits in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts, spätestens um 1300, errichtet. Im Laufe der Zeiten wechseln die Besitzer noch mehrfach und jeder hinterlässt dabei seine baulichen Spuren. So ist in den unruhigen Zeiten von 1424 Goldbeck das Raubnest Hans von Bosels und Klaus von Königsmarks. Laut einem Landbuch aus dem Jahr 1525 gehört der Platz noch zum Land Ruppin. Aber mit dem Aussterben des dortigen Adelsgeschlechts fällt er an Kurfürst Joachim I. und geht unter dessen Nachfolger Joachim II. gegen 1548 an Johann Gans Edler von Putlitz.

Um 1800 ist der Ort Goldbeck ein Amtssitz mit 19 Bewohnern, einer Schmiede, einer Ziegelei, einer Wassermühle und einer Walkmühle.
Jahrhunderte und wechselnde Besitzer haben ihre unverkennbaren Spuren hinterlassen. Steht man vor dem Torhaus auf der Nordseite durch das man in den Hof gelangt, so fallen einem sofort zwei Dinge ins Auge. Einmal das Gratgewölbe der Durchfahrt – Ähnliches hat sich auch in Räumen des Ostflügels erhalten – und die kleine schmale Nische mit einer Glocke links neben der Durchfahrt. Hier haben wir die Einzige an einer befestigten Anlage noch erhaltene Ein-Mann-Schlupfpforte Brandenburgs vor uns. Insgesamt spiegeln sowohl der Hof als auch die äußeren Mauern die wechselvolle Geschichte der kleinen Burg wieder. Ist sie im Kern auch mittelalterlich und dürfte ihr Grundriss bei späteren Umbauten kaum verändert worden sein, so dominieren heute die Umbauten des spätem Mittelalters und der frühen Neuzeit, so besonders am Südflügel. Und auch die gewerbliche Nutzung hat z.B. im westlichen Teil deutliche Spuren hinterlassen. Man betrachte nur das an frühe Fabrikarchitektur erinnernde und über zwei Etagen reichende Fenster.
Zur Zeit kümmert sich der Kunst- und Kulturförderverein Land-Stadt-Wittstock e.V. um die Burg. Es existiert dort eine Galerie und hin und wieder finden Veranstaltungen statt.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.2. Ostprignitz. 1907
Wikipedia

 
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