Viel hat sich nicht erhalten von den einstmals die gesamte Stadt umschließenden Verteidigungsanlagen, zu denen, wie die Karte von 1724 zeigt, auch ein System von Erdwällen und Gräben gehörte. Doch im Süden vermittelt ein längerer Abschnitt inklusive eines Rundturms noch einen gute Eindruck von der früheren Wehrhaftigkeit Angermündes.
Anfangs, wohl noch vor Mitte des 13. Jahrhunderts, dürfte es eine einfache Holz-Erde-Mauer gewesen sein mit einem Graben davor, die sich an die Mauern der Burg im Nordwesten fügten und so das geschützte Gebiet vergrößerten. Bereits in einem Dokument von 1292 werden 3 Tore erwähnt: Nach Berlin, Prenzlau und Schwedt. Von diesen oft beeindruckenden Bauten, man denke nur an die in Templin oder Gransee, ist hier allerdings nichts geblieben. Sie wurden schon in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts abgerissen.
Der noch vorhandene Mauerabschnitt konserviert zwei Etappen. Zuerst wurde wohl eine Feldsteinmauer errichtet. Das korrespondiert mit den Beobachtungen die sich sowohl an St. Marien als auch an der Kirche der Franziskaner machen lässt: Auch sie waren zuerst Feldsteinbauten. Später dann muss Angermünde über eine beachtliche Ziegelproduktion verfügt haben, was auch der Backsteineinsatz an den Dorfkirchen im städtischen Umfeld zeigt.
nach:
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. III, 3. Kreis Angermünde. 1934.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.