Bad Liebenwerda

Elbe-Elster

Blick über den Marktplatz zur gotischen Backsteinkirche St. Nikolai

Gegen Ende des 12. Jahrhunderts sichert eine ganze Kette von Burgen den Landstreifen entlang der Schwarzer Elster. Sie zieht sich vom heutigen Lauchhammer-West, vormals Mückenberg, im Südosten über Elsterwerda, Saathain, Bad Liebenwerda, Wahrenbrück und Uebigau im Nordwesten. Teilweise entstanden die Festen im Vorfeld der Elbburgen beim weiteren Vordringen der deutschen Feudalen nach Osten und sichern jetzt die neu gewonnen Gebiete. Wie fast überall entwickeln sich in ihrem Schutz erste Siedlungen von Burgmannen, Handwerkern und Händlern. So auch in Lievenwerde am Westrand der Elsterniederung. In dieser Schreibweise erscheint die spätere Stadt erstmals im Jahr 1231 auf einer Urkunde. Das Dokument übermittelt uns auch zwei weitere wichtige Fakten. So erfahren wir, dass Otto von Ileburg hier als advocatus (Vogt) fungiert und auch noch ein plebanus (Pfarrer) Walterus seinen Amtsgeschäften nachgeht. So wissen wir, dass es eine Kirche gibt und wer die Stadtherren sind. Mehr als hundert Jahre sitzen die Ileburger als Vögte der Meißner Markgrafen auf der Burg, von deren eindrucksvollen Ausmaßen heute noch der erhaltene Turm kündet. Neben der Siedlung mit Markt und Kirche östlich der Burg, die 1301 erstmals als civitas – also Stadt – erwähnt wird, existieren noch zwei andere Ansiedlungen. Einmal im Nordwesten des Marktes ein slawisches Dorf, wohl der Kiez, der später den Namen „Stadtwinkel“ bekommt, und dann unmittelbar an der Burg der „Freiwinkel“ als Wohnort von Dienstmannen und anderem Burgpersonal. Interessanterweise werden diese drei Siedlungen erst 1874 offiziell vereinigt.
1312 geht Liebenwerda an Brandenburg und wechselt im Lauf des 14. Jahrhunderts mehrmals den Besitzer bis sie dann für mehrere Jahrhunderte in sächsischem Besitz gelangt. Die Ileburger bleiben weiter auf der Burg wie eine Urkunde Botho von Ileburgs aus dem Jahr 1349 bestätigt in der Lybenwerde, huz und stat erscheinen.

nach:

Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen. Herausgegeben von der Historischen Kommission für die Provinzen Sachsen und das Herzogtum Anhalt.
Bearbeitet durch Dr. Heinrich Bergner und Heinrich Nebelsieg.
29. Heft. Kreis Liebenwerda. Halle a.d.S. 1910
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.

 

 
und nah dabei:

Hinweis2

Mühlberg/Elbe
Herzberg
Dorfkirche Saxdorf

 

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