Uebigau

Landkreis Elbe-Elster

 

Wo die Burg einst stand, in deren Schutz sich das Städtchen Übigau zu entwickeln begann, lässt sich heute nicht mehr ermitteln. Doch ähnlich wie im benachbarten Wahrenbrück deckte sie eine Passage über die Schwarze Elster. Bald wuchs im Schutz dieser Feste eine Siedlung. Erstmals taucht Ubigowe dann 1235 in den schriftlichen Hinterlassenschaften auf. Der Name dürfte sich wohl aus dem Slawischen ableiten, wo er auf einen Mann namens Ubeg verweist.

Bleibt das Städtchen auch klein, so ist sein Markt doch sicher nicht unbedeutend. Das zeigt seine bis heute erhaltene Ausdehnung, die zumindest so seit dem späten Mittelalter besteht. Verschwunden dagegen ist die Burg. Bereits gegen Ende des 15. Jahrhunderts nur noch Ruine, wird sie dann um 1800 abgetragen. Uebigau selbst war durch Wall und Graben geschützt. Zwei Tore führten in diese Befestigungen welche aber auch bereits 1853 abgerissen wurden.

Pfarrkirche St. Nikolai

Einzige Hinterlassenschaft aus Uebigaus früher Zeit ist die St.-Nikolai-Kirche, ein verputzter Backsteinbau, dessen Kern wohl in der Zeit um 1300 entstand. Damals dürfte die Backsteinproduktion in der Region einen ersten Höhepunkt erreicht haben denn das Material kam auch in umliegenden Städten und Dörfern reichlich zum Einsatz. Man denke dabei nur an die Burg von Bad Liebenwerda oder das Zisterzienserinnenkloster Mühlhausen. Im 16. Jahrhundert erweiterte man das Bauwerk um den heutigen Westturm und die Sakristei auf der Nordseite. Nach einem Brand im Jahr 1681 bekamen beim Wiederaufbau Fenster und Portale größtenteils ihre heutige Form. Erhalten hat sich aber die Dreifenstergruppe im Osten.

Grundriss der Stadtpfarrkirche St.-Nikolai in Uebigau

Hervorhebenswert im Innern ist die aus dem 17. Jahrhundert stammende Gestaltung der Decke mit Wolken und Posaunenengeln wie sich sich noch im westlichen Bereich erhalten hat.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin


und nah dabei:

Hinweis2

Wahrenbrück
Langennaundorf

 

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …