Kosilenzien – Burgwall

Landkreis Elbe Elster

Burgwall Kosilienzien inmitten der Niederung

Östlich des Dorfes, etwas mehr als einen halben Kilometer entfernt, liegt er, mitten in der Niederung umgeben von Feldern und Weiden: Kosilenziens Burgwall. Er ist nicht der Einzige hier im Südwesten Brandenburgs. Weitere Anlagen finden sich nicht allzu weit vom großen Grabhügelfeld im Schweinert bei Großrössen und dann südlich von Schlieben an der Straße nach Malitschkendorf am Bach Kremitz. Alles deutliche Zeichen für tatsächlich blühende Landschaften in der Jung- und Jüngstbronzezeit um die Wende vom 2. zum 1. Jahrtausend vor Christus.

 

Der ovale Kosilenzier Wall misst im Innern 180 x 130 m und erhebt sich noch gut 5-6 m über dem heutigen Bodennivau. Ein möglicher Zugang dürfte sich im Südwesten befunden haben. Direkte archäologische Grabungen haben hier nie stattgefunden. Jedoch gab es eine Reihe forstwirtschaftlicher Sondagen. Dabei wurde eine große Zahl hauptsächlich jungbronze- und früheisenzeitlche Scherben sowie auch slawische Keramik mit Wellen- und Kammstrichverzierung gefunden. Dazu kamen noch Messer, eine Schere, Lanzenspitzen und eine Trense – alles aus Eisen. Bei älteren aber nicht dokumentierten Grabungen soll man auch auf Mauerwerk aus Feld- und Bruchstein gestoßen sein.

 

Und so ergibt sich eine Abfolge von Ursprung und Nutzung, wie sie auch an anderen Orten zu beobachten ist. Der Wall entstand in der Jungbronzezeit, wurde bis in die Frühe Eisenzeit, in der 1. Hälfte des 1. Jahrtausends genutzt, aufgegeben und dann von den aus dem Osten und Süden einwandernden Slawen gut 1500 Jahre später wiederhergestellt. Sollten die Beobachtungen, mittelalterliches Mauerwerk betreffend, den Tatsachen entsprechen, so wäre die Anlage wie viele slawische Ringwälle auch noch zur Zeit des Landesausbaus in Gebrauch gewesen.

nach:

Corpus archäologischer Quellen zur Frühgeschichte auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik (7. bis 12. Jahrhundert) / hrsg. von Joachim Hermann und Peter Donat.
Lfg. 4: Bezirke Cottbus, Dresden, Karl-Marx-Stadt, Leipzig,
S. 19/20


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