Landkreis Havelland
Über das traurige Schicksal des Dorfes Knoblauch in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts wird man detailliert im Wiki-Artikel unter dem Stichwort „Knoblauch (Ketzin)“ informiert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Knoblauch_(Ketzin)
Erdgasbohrungen und die Anlage eines unterirdischen Speichers machten das Dorf unbewohnbar und erzwangen die Umsiedlung der Einwohner. Geblieben ist scheinbar nur der langsam zuwachsende Friedhof.
Doch deutlich erhebt sich im Westen des nunmehrigen Brachlandes ein alter Burgwall, „Die Schanze“ genannt. Ausgrabungen fanden hier nicht statt, doch wurden seit dem Jahr 1892 immer wieder Funde registriert. Sie reichen von bronzezeitlicher Keramik über kammstrichverzierte slawischer Ware bis zu blaugrauen Scherben des Hochmittelalters. Der äußere Eindruck des Walls deutet auf einen slawischen Ringwall, der später zur deutschen Turmhügelburg umgeformt wurde. Inwiefern vielleicht auch schon in der Bronzezeit eine Befestigung existierte lässt sich nicht sagen. Unmöglich ist es nicht.
Links zum Brandenburg-Viewer:
nach:
J. Herrmann und P. Donat (Hrsg.), Corpus archäologischer Quellen zur Frühgeschichte auf dem Gebiet der DDR. (7.-12. Jh.). 3. Lieferung 1979, S. 172
Günter Wetzel, „Die Schanze“ von Knoblauch. In: Potsdam, Brandenburg und das Havelland. Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland. Band 37, 2000