Landkreis Barnim
Ganz profan liegt heute ein eher unscheinbares Wohnhaus auf dem Burgplateau, unter dem sich gut erhaltene Kellergewölbe verbergen.
Dirk Schumann macht in seiner Schrift „Herrschaft und Architektur“ (Lukas Verlag, 1997) eine interessante Beobachtung. Kloster Chorin erscheint als das Zentrum eines ganzen Kranzes von den askanischen Fürsten genutzter Burgen: Angermünde, Stolpe, Oderberg, Eberswalde, Werbellin, Altenhof und eben Grimnitz. Von jeder dieser Anlagen aus ist das Zisterzienserkloster in wenigen Stunden zu Pferd erreichbar. Städte haben im Universum der hochmittelalterlichen Mark noch längst nicht die Bedeutung späterer Zeiten. Zentren der Repräsentation bei denen sichtlich kein Aufwand gescheut wird sind eher die Klöster, Lebensmittelpunkt der Markgrafen, ihrer Familien sowie des noch relativ überschaubaren Hofstaates die Burgen. Wie der Kaiser oder König von Pfalz zu Pfalz zieht und sein Land als Reisemonarch regiert, so tun es auch deren Vasallen in ihren Territorien. Zeugnis dieser ständig wechselnden Aufenthalte sind die überkommenen Urkunden. Sie geben Auskunft über Zeitpunkt und Ort ihrer Ausstellung und sind so erster gesicherter Nachweis über die Existenz eines Platzes.
ursprüngliche Bausubstanz
spätere Veränderungen
Grundriss Burgruine Grimnitz
Dies gilt selbstverständlich auch für die Burganlage am westlichen Rand des Grimnitzsees. Vom Ende des 13. Jahrhunderts, 1297 und 99 stammen hier markgräfliche Urkunden. Dabei wird die Anlage mal als castellum, mal als curia bezeichnet. Burg und Hof also, wobei auch Höfe durchaus befestigt sein konnten. Ihr Hauptzweck dürfte die Sicherung der Landenge zwischen Grimnitz- und Werbellinsee gewesen sein. Waldemar, der letzte Askanier, hält sich im Januar 1317 noch einmal hier auf. Dann 1340 treten die Pommernherzöge in Erscheinung. Das Landbuch Kaiser Karl IV. von 1375 kennt allerdings nur noch den See, während die Burg nicht mehr erwähnt wird. Noch einmal erwacht der Platz zu neuem Leben. Im 16. Jahrhundert entsteht anstelle der Burg ein kurfürstliches Jagdhaus. Dazu wird die alte und wohl längst zur Ruine verfallene mittelalterliche Substanz genutzt und umgebaut. Nach schweren Schäden im Dreißigjährigen Krieg verzichtet man auf einen Wiederaufbau. Die Gebäude werden zum Steinbruch. Noch bis 1880 wird hier Material für den Straßenbau gewonnen.
Dorfkirche Groß-Ziethen
Dorfkirche Golzow
Dorfkirche Ringenwalde