Kyritz – Burgwallinsel im Untersee

Ostprignitz-Ruppin

Blick auf die Insel von der Kyritzer Seite

Mitten im langgesteckten Untersee, direkt zwischen Kyritz im Westen und dem Dorf Bantikow am Ostufer, liegt ein fast kreisförmiges Inselchen. Heute befindet sich dort die Gaststätte „Insl“, spezialisiert auf ganz eigene Burger-Kreationen wie z.B. den „BrandenBurger“. Und natürlich kann man auch auf dem hinter den Gebäuden liegenden Areal flanieren und die verschiedensten Ausblicke über See und umgebende Natur genießen. Von den Betreibern gibt es dazu die Empfehlung, doch einmal die dortigen Maulwurfshügel zu inspizieren. Denn es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich in diesen alte Keramikscherben finden.
Im Mittelalter nämlich war die Insel eine slawische Burganlage, geschützt durch den See und mit den Ufern wohl verbunden durch eine oder auch mehrere Holzbrücken, wie es z.B. für die Insel im Oberuckersee gegenüber Fergiz archäologisch nachgewiesen ist.
Wallreste an den Rändern zeichnen sich nur sehr spärlich ab. Doch seit dem 19. Jahrhundert liegt eine Anzahl von Funden vor, die durch eine Notgrabung 1930 noch vermehrt wurden. Dazu gehört unter anderem ein Eisensporn mit Kugeldorn, Messer, Lanzenspitzen, Tierknochen und natürlich Keramik, die besonders wichtig für die Datierung der Burg ist. Zusätzlich stieß man dabei auf gepflasterte Gruben und eine Kulturschicht beachtlicher Stärke. Aus all dem ergibt sich, dass die Burg wohl vom 8. bis zum 12. Jahrhundert bestand. Schriftliche Zeugnisse oder Berichte, in denen sie möglicherweise erwähnt wird scheinen nicht vorzuliegen. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass sie der Mittelpunkt eines Siedlungsgebietes war.

nach:

J. Herrmann und P. Donat (Hrsg.), Corpus archäologischer Quellen zur Frühgeschichte auf dem Gebiet der DDR. (7.-12. Jh.). 1979

und nah dabei:

Hinweis2

Wusterhausen/Dosse

 

 

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …