Burg Lenzen

Landkreis Prignitz

Am Anfang der Stadt Lenzen steht, wie fast nicht anders zu erwarten, eine Burg. Von der ist zwar kaum mehr als der hoch aufragende runde Bergfried aus Backstein geblieben, trotzdem sollte man sich einen Besuch nicht entgehen lassen. Beherbergt sie doch heute das „Besucherzentrums Burg Lenzen“. Hier findet man Ausstellungen zur Geschichte und Natur Lenzens und seiner Umgebung, gleichzeitig ist es ist Veranstaltungs- und Tagungsort.
Errichtet wurde der hochmittelalterliche Bau am Beginn des 13. Jahrhunderts direkt anstelle einer slawischen Anlage südöstlich der heutigen Stadt auf einem ca. 24 m hohen Hügel. Die „Kunstdenkmäler“ aus dem Jahr 1909 berichten, dass bei Arbeiten „kreuzweise Packungen von Eichenstämmen“ in 2 bis 3 m Tiefe gefunden worden seien. Hier dürfte es sich um die durch das Grundwasser erhaltenen Reste der slawischen Holz-Erde-Mauer gehandelt haben. Eins muss aber klar gestellt werden. Es ist nicht gesichert, ob es sich bei der heutigen Burg um den Platz der Schlacht von 929 und den Ort der Ermordung des christlichen Slawenfürsten Gottschalk handelte. Zu dieser Zeit existierten entlang der Elbe noch andere Befestigungsanlagen, die dafür genau so in Frage kommen könnten.
Ein alter Stadtplan zeigt die annähernd quadratische Anlage, von der Stadt Lenzen durch einen Wassergraben getrennt, den eine Brücke, ursprünglich sicher eine Zugbrücke, überspannt. Im Süden und Osten bietet die sumpfige Niederung der Löcknitz ausreichenden Schutz. Die auf dem Plan noch vorhandene Ringmauer wurde bis 1725 abgetragen und zur gleichen Zeit, unter Verwendung des Materials der ursprünglichen Bauten ein Amtshaus errichtet. Der Kern der Fachwerkscheune, in dem sich später das Heimatmuseum und heute das Besucherzentrum befindet stammt wohl aus dem Jahr 1680. Ebenfalls um diese Zeit bekam der Turm seinen barocken Aufsatz. Bei einem Durchmesser von ca. 14 Metern und einer Mauerstärke von 2 Metern gliedern ihn im Innern zwei übereinander liegende gewölbte Geschosse. Der heutige Zugang in Bodenhöhe wurde erst 1654 geschaffen. Zuvor führte der Weg nur über die Palas ins Obergeschoss des Turms, was natürlich für potentielle Angreifer ein weiteres Hindernis darstellte.
Heute beherbergen die Gebäude auf dem früheren Burgareal das „Besucherzentrums Burg Lenzen“. Hier findet man Ausstellungen zur Geschichte und Natur Lenzens und seiner Umgebung, gleichzeitig ist es auch Veranstaltungs- und Tagungsort.

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000

 

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