Rudower See und Rambower Moor

Anders als die Anderen

Vor 250 Millionen Jahren, im Erdzeitalter Trias, als die ersten Dinosaurier die Erde bevölkerten und unsere direkten Vorfahren sich noch nicht allzu sehr von den Reptilien unterschieden, erstreckte sich über den heutigen Norden Deutschlands ein flaches Meer. Und je flacher ein Meer, desto schneller verdunstet sein Wasser und steigt so der Salzgehalt. Letztendlich lagerten sich so mächtige Schichten salzhaltiger Mineralien ab. Weitere Jahrmillionen vergingen und häuften über den Salzen Meter um Meter neues Erdreich das sich auf Grund seines Eigengewichtes zunehmend verdichtete. Haben salzhaltige Ablagerung zuerst die Form flacher Kissen, so verändert sich das, mit den auf sie wirkenden Druckverhältnissen. Bewegungen der Erdkruste ließen das Salz sich ausdehnen und in Richtung Oberfläche steigen. So entstanden die gewaltigen Salzstöcke des Gorlebener Gebiets. Kommen diese nun in Kontakt mit den Grundwasser führenden Schichten, so lösen sich die Salze auf, es entstehen Hohlräume. Bricht nun deren Decke ein, entstehen Mulden und Gräben, die sich unter bestimmten Umständen leicht mit Wasser füllen.

Erstreckt sich von Südwesten nach Nordosten: Die Bruchrinne bei Lenzen
Erstreckt sich von Südwesten nach Nordosten: Die Bruchrinne bei Lenzen

Man braucht sich nur die Karte der Gegend um Lenzen anzusehen. Nordwestlich der Stadt bilden der langgestreckte Rudower See, der Ort Nausdorf und das folgende bis Mellen und Boberow reichende Ramboer Moor eine Linie. Verlängert man diese nach Südwesten, so folgt sie genau dem Lauf der Elbe bis Gorleben. Hier haben wir einen dieser durch den Einsturz der früheren Decke eines ausgespülten Salzstocks gebildeten Gräben. Und das unterscheidet das einzige große Gewässer der Westprignitz von den meisten anderen Seen in Norddeutschland. Diese verdanken ihr Dasein den letzten Eiszeiten, waren Abflussrinnen des Schmelzwassers oder Toteislöcher.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …