Breydin – Burgruine

Landkreis Barnim

Erhaltener Mauerzug im Norden der kleinen Anlage
Erhaltener Mauerzug im Norden der kleinen Anlage

Im verwilderten Gutspark von Trampe versteckt liegen die Reste der Burg Breydin. Ein mäßig hoher Hügel am unbefestigten Parkweg mit einem niedrigen Mauerzug, zur Hälft noch von einem Wassergraben umgeben. Das ist alles, was von der kleinen mittelalterlichen Feste oberirdisch sichtbar blieb. Die bei kleineren Grabungen auf der Anlage gemachten Funde gehören ins 13. und 14. Jahrhundert und bestätigen so die Angaben der schriftlichen Quellen.

breydin_grundriss

Dunkel-blaugrün     sichtbare Mauerreste
Hell-Blau-Grau     nicht sichtbare Mauer (ca. 1 m unter der Oberfläche)
Grundriss-gelb     möglicher Brunnen (ca. 1,5 m unter der Oberfläche
Grau     Grabstätte von Schulenburg

Grundriss Burg Breydin.
Umzeichnung nach Tafel vor Ort

In diesen taucht Breden als Ort 1308 erstmals auf. Das Landbuch Kaiser Karl IV. von 1375 nennt dann auch die Burg und verzeichnet 16 Hufen, die dem Unterhalt der Anlage dienen. Bekannt als Besitzer sind Herrmann von Wulkow, dessen gleichnamiger Sohn und seit 1422 die von Sparr. Zum letzten Mal erwähnt wird Breydin 1527. Die Zeit derartiger Anlagen war mit dem Aufkommen der Feuerwaffen endgültig vorbei. Der Adel baute sich jetzt unbefestigte Schlösser, in denen das Leben um ein Vielfaches angenehmer war.

Blick vom noch mit Wasser gefüllten Burggraben zur Ostspitze
Blick vom noch mit Wasser gefüllten Burggraben zur Ostspitze

Denn Burg Breydin hatte wahrlich keine beeindruckenden Ausmaße. Mit Hilfe einer geomagnetischen Prospektion, dem Einsatz eines sogenannten Bodenradars, wurden die unter der Erdoberfläche verborgenen Strukturen untersucht. Der dreieckigen Anlage war auf der Südseite eine zweite Mauer vorgelagert. Hier befand sich wohl ein Zwinger, mit dem auf diese Art der Zugang abgesichert wurde. Bei der recheckigen Struktur im Südwesten könnte es sich möglicherweise um den Bergfried gehandelt haben. Ob sich die Wohnräume des Burgherren in diesem oder in einem der sicher vorhandenen Gebäude an den Innenseiten der Mauer befunden haben, lässt sich nicht sagen. Viel Platz jedenfalls war da nicht, mussten schließlich auch Mannschaft und nötiges Personal sowie Vorräte untergebracht werden.
Waren die Mauern und wohl auch der untere Teil des Bergfrieds aus Feldsteinen errichtet, so dürfte es sich bei den übrigen Gebäuden um Lehm-Fachwerk-Konstruktionen gehandelt haben.

nach:

Tafel vor Ort

 
und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Trampe (Barnim)
Dorfkirche Gersdorf
Dorfkirche Klobbicke

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …