Eickstedt

Landkreis Uckermark

Langgestreckter Saalbau mit im Dreißigjährigen Krieg zerstörtem Turm: Die Eickstedter Dorfkirche
Langgestreckter Saalbau mit im Dreißigjährigen Krieg zerstörtem Turm: Die Eickstedter Dorfkirche

Das Geschlecht derer von Eickstädt erscheint erstmals 1129 im heutigen Sachsen-Anhalt. Als sich von dort askanische Herrschaft nach Osten ausbreitet kommen mit ihr auch Vertreter dieser Adelsfamilie in die Uckermark. 1271 wird ein Frederico de Ecstede erwähnt, 1354 das Dorf als Eicstede selbst.
Kirche ist ein beachtlicher Bau. Einem nur noch in seinen unteren Bereichen als Ruine vorhandenem querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite folgt der langgestreckte Saal mit geradem Ostabschluss. Im Norden findet sich eine wohl bauzeitliche Sakristei, im Süden vor dem ursprünglichen Gemeindeportal eine Eingangshalle des 17. Jahrhunderts aus Granit. Turm und Schiff wie auch die Sakristei wurden aus regelmäßigem Feldtseinmauerwerk errichtet.

 

Auf der Südseite verbirgt die erwähnte Eingangshalle ein zweistufige Südportal mit einer eisenbeschlagenen Tür aus dem 15. Jahrhundert. Der Abschluss der östlich zu findenden Priesterpforte wurde ebenso neuzeitlich in Backstein ausgebessert bzw. erneuert wie das Traufgesims, die Abschlüsse einiger Fenster und die der Blenden des Ostgiebels. Auf der Nordseite trifft man auf ein große zugesetztes Spitzbogenportal mit Begleitbogen. Die Fenster der Längsseiten wie auch die der Dreifenstergruppe scheinen mehr oder weniger ihre ursprüngliche Form bewahrt zu haben.
Im Innern des von einer Balkendecke überspannten Kirchenraumes hat sich an der Ostwand eine spitzbogige Sakramentsnische mit Tür erhalten. Die übrige Ausstattung gehört meist dem Ende des 16. Jahrhunderts an.
Turm und Schiff, daran lassen Mauerwerk, Grundriss sowie die Form der erhaltenen Öffnungen kaum einen Zweifel, wurden wohl in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet. Nach dem Dreißigjährigen Krieg war der einst tonnengewölbte Turm nur noch eine Ruine und blieb es auch. Schiff und Inneneinrichtung, so weit von Schäden mitbetroffen, wurden jedoch schon wenige Jahrzehnte später erneuert und wieder Instand gesetzt. Dieser frühe Zeitpunkt kann mit ein Grund dafür sein, dass sich an der Kirche kaum Spuren barocker oder anderer neuzeitlicher Umbauten finden, sieht man von der Südhalle und den Backsteinreparaturen ab.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.2. Kreis Prenzlau. 1921.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
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