Wallmow

Landkreis Uckermark

Wohl die ursprüngliche Form bewahrt: Die Lanzetten der Dreifenstergruppe im Osten
Wohl die ursprüngliche Form bewahrt: Die Lanzetten der Dreifenstergruppe im Osten

Laut einer Urkunde vom 13.01.1283 befreien die Markgrafen Otto und Konrad 13 Hufen des Kaminer Bischofs Hermann in villa Walmow (im Dorf Wallmow) von sämtlichen Abgaben. Das Landbuch Kaiser Karl IV. verzeichnet für den gut 15 km östlich Prenzlaus gelegenen Ort die stattliche Anzahl von 72 Hufen. Unter anderem sind auch die von Buch begütert. Diese Familie hält sich hier bis zum Ausgang des Mittelalters. Der Name leitet sich aus dem Slawischen ab und bezeichnet so die Siedlung eines Walem – vielleicht der Gründer des Dorfes.
Das Gotteshaus liegt erhöht auf dem ehemaligen von einer Feldsteinmauer umgebenen Friedhof. Es ist ein einfacher Rechtecksaal mit eingezogenem, neogotischem und quadratischem Backsteindachturm im Westen. Gleichfalls aus neuzeitlichem Backstein sind Westgiebel und der große Stützpfeiler an der Südwestecke. Das Schiff selbst, umzogen von einem geschrägten Sockel, wurde aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet.

 

Alle seitlichen Fenster wurden korb- bzw. und rundbogig vergrößert und mit Ziegelgewänden versehen. Einzig die Öffnungen der Dreifenstergruppe im Osten scheinen ihre ursprüngliche Form bewahrt zu haben.
Im Westen erfolgt der Zugang durch ein repräsentatives dreistufiges Spitzbogenportal. Auf der Nordseite sind noch die Reste eines dortigen Gemeindeportals im westlichen Bereich sowie östlich eine vermauerte Stichbogenpforte zu erkennen. Letztere verweist wohl auf eine vormals dort befindliche Sakristei. Ein weiterer Spitzbogenzugang, ebenfalls zugesetzt, liegt auf der südlichen Längsseite.
Die Mauerwerksausführung sowie Sockel und Form der erhaltenen Öffnungen tragen die typischen Merkmale der in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts errichteten Uckermärkischen Kirchen. Wesentliche barocke Änderungen scheint es nicht gegeben zu haben. Ihre heutige Form erhielt die Kirche hauptsächlich bei den Arbeiten in den Jahren 1841-43 als der Westgiebel erneuert und der Dachturm errichtet, sowie die Fenster vergrößert wurden.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.2. Kreis Prenzlau. 1921.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
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