Dannenwalde – Bronzezeitliche Grabhügel

Landkreis Prignitz

Geschmückt mit vom Wind zerzausten Kiefern: Der größere Dannwalder Grabhügel
Geschmückt mit vom Wind zerzausten Kiefern: Der größere Dannwalder Grabhügel

Unmittelbar nordwestlich des Ortskerns von Dannenwalde finden sich, heute von Viehkoppeln umgeben, zwei bronzezeitliche Hügelgräber. Einstmals müssen derartige Grabmale große Teile der Prignitz bedeckt haben. Viele verschwanden im Lauf der Zeit, mussten Äckern und Weideflächen weichen. Sie entstanden in der Zeit eines Klimaoptimums in dem das spätere Brandenburg eine Besiedlungsdichte verzeichnete, wie sie erst wieder im Mittelalter in der Zeit des Landesausbaus erreicht und dann überschritten wurde.

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Spiralplattenfibel und Rasiermesser aus dem kleineren Dannwalder Hügelgrab.
Die Bronzeringe mit Schrägstrichgruppen stammt aus einem anderen Prignitzer Hügel. Ein ähnliches Exeplar fand sich aber auch hier.

Abbildungen aus: Dr. Walter Matthes, Urgeschichte des Kreises Ostprignitz. Herausgegeben vom Kreisausschuß des Kreises Ostprignitz 1929, Leipzig / Verlag Curt Kabitzsch. Taf. 23.1, 24.6 und 18.1

Der Durchmesser des größeren im Norden gelegen beträgt zwischen 20 und 25 m bei einer Höhe von 2,90 m. Das Kleinere der Beiden mit einem Durchmesser von 19 m und 1,70 m Höhe zeigt auf seiner Oberseite eine große trichterförmige Vertiefung, was nichts anderes heißt als das es getrichtert, also ausgegraben wurde. Eine Methode, die Schatzsucher bei vielen Hügelgräbern überall in der Welt anwandten. Große Schätze kamen dabei, wohl zur Enttäuschung der Ausgräber, nicht zum Vorschein. Es handelte sich „nur” um die üblichen Beigaben, wie sie sich in zahlreichen Hügeln dieser Epoche fanden. Eine Spiralplattenfibel, ein Rasiermesser und mehrere Ringe mit verschiedenen Verzierungen. Über die Reste von Beisetzungen, wie sie sich mit Sicherheit ebenfalls in Form von mit Leichenbrand gefüllten Urnen im Hügel befunden haben müssen, ist nichts bekannt. Die Buddler dürfte das nicht interessiert haben. Großflächige Vergleiche zeigen aber, dass in den Hügeln die Vertreter einer privilegierten Schicht beigesetzt wurden, während die geringeren Mitglieder der damaligen Gesellschaft mit einfachen Flachgräber vorlieb nehmen mussten.

nach:

Dr. Walter Matthes, Urgeschichte des Kreises Ostprignitz. Herausgegeben vom Kreisausschuß des Kreises Ostprignitz 1929, Leipzig / Verlag Curt Kabitzsch


und nah dabei:

Hinweis2

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Schloßruine Horst

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