Gumtow

Landkreis Prignitz

Dorfkirche Gumtow von Süden
Dorfkirche Gumtow von Süden

Der Name Gumthouw erscheint erstmals auf einer Urkunde des Jahres 1275, in der die Markgrafen Otto und Konrad die Überlassung des Dorfes an das Havelberger Domkapitel durch ihre Vorgänger bestätigen. Er leitet sich aus dem Slawischen ab und bedeutet Siedlung eines Mannes namens Chomant. Einmal mehr fällt auf, wie stark die wendische Bevölkerung am Landesausbau in weiten Teilen der Mark beteiligt war.
Querrechteckiger Westturm in Schiffsbreite und Schiff mit geradem Ostabschluss bilden den Grundriss der Gumtower Dorfkirche. Beide Bauglieder zeigen im unteren Teil regelmäßigen Lagen sorgfältig bearbeiteter Feldsteinquader, während die oberen Bereiche des Turms aus unregelmäßigen Feldsteinmauerwerk bestehen. Die beiden Backsteinstaffelgiebel an seiner Nord- und Südseite wie auch das Westportal und die Strebepfeiler des Chors dürften vom neogotischen Umbau im Jahr 1883 herrühren.

Auf der Südseite finden sich zwei zugesetzte Spitzbogenportale mit Feldsteingewänden. Im Osten liegt zwischen zwei großen barocken Stichbogenfenstern ein Spitzbogenfenster der ursprüngliches Dreifenstergruppe.
Sowohl die Ausführung des Mauerwerks von Schiff und unterem Teil des Turms als auch die zugesetzten Portale erlauben eine Datierung des Baus noch ins 13. Jahrhundert. Der Turm dürfte dann im späten Mittelalter auf seine jetzige Höhe gebracht worden sein. Um das Jahr 1624 veränderte man die Fenster stichbogig. Schon erwähnt wurden die neogotischen Zutaten des 19. Jahrhunderts.
Im Innern besitzt die Turmhalle eine rundbogige Quertonne. Das Schiff ist flachgedeckt. Ein barocker Altaraufsatz enthält auch spätgotische Schnitzfiguren. Diese wurden 1902 restauriert, dabei aber teilweise ihre Attribute falsch ergänzt.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.2. Ostprignitz. 1907.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

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