Landkreis Prenzlau

Gut 2 km nordöstlich von Schwanebergs sehenswerter gotischer Feldsteinkirche treffen wir auf ein ganzes Ensemble jungsteinzeitlicher Grabhügel. Fünf von ihnen, insgesamt sollen es acht sein, liegen direkt nördlich einer kleinen baumbewachsenen Erhebung mitten in den Feldern. Bei Untersuchungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden noch steinerne Einfassungen an den Basen der Hügel sowie große Steinbruchstücke mit den typischen Bohrlöchern für Sprengungen beobachtet. So deutet alles darauf hin, dass ursprünglich wohl alle Hügel von Megalithgräbern gekrönt waren, die dann leider dem neuzeitlichen Steinhunger und der landwirtschaftlichen Nutzung der Fläche zum Opfer fielen.
Weiterhin stieß man bei der Sandgewinnung am Fuß der Erhebung auf ein Grab, aus dem eine doppelschneidige Steinaxt, auch Amazonenaxt genannt, geborgen wurde. Diese gelangte dann immerhin ins Prenzlauer Museum.

Doch immerhin, auf dem westlichsten Hügel hat sich noch ziemlich unversehrt ein erweiterter Dolmen erhalten. Der Hügel auf dem er liegt hat einen Durchmesser von 6 m und ist ca. 70-80 cm hoch. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts soll er von einem deutlich sichtbaren Steinkranz umgeben gewesen sein. Das SSW-NNO-orientierte Grab hat eine Länge von 3,10 m bei einer Breite von 2,80 m. Seine Längsseiten bestehen aus jeweils 2 Blöcken. Ein weiterer Block schließt die Nordostseite ab während das Grab im Südwesten offen ist. Die Decke bilden 2 große Platten. Zusammen schaffen sie einen 1,2 m hohen Innenraum von 2,65 m Länge und 1,5 m Breite. Obwohl das Grab ausgeräumt angetroffen wurde, wurden einige Scherben und Werkzeuge aufbewahrt, die aus diesem stammen sollen.

nach:

Hugo Schumann, Die Steinzeitgräber der Uckermark, 1904

Dorfkirche Schwaneberg
Dorfkirche Wallmow
Megalithgrab Carmzow
Dorfkirche Carmzow