Landkreis Prignitz
Erwähnt wird der Ort 1318 erstmals als kercberghe (Kirchberg). Das Bauwerk besteht aus schiffsbreitem querrechteckigem Westturm und Schiff mit geradem Ostabschluss. Beide Bauglieder wurden aus relativ regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Zwischen Turm und Schiff trifft man auf eine nicht allzu auffällige Baunaht. Das Turmoberteil ist leicht eingezogen und besteht aus einer Ziegel-Fachwerk-Konstruktion mit abschließendem Pyramidendach. Auf der Südseite des Chors finden sich die Spuren einer früheren Sakristei oder Patronatsloge.
Die seitlichen Fenster, aber auch die im Osten, wurden nachträglich verändert. Ob sich hier früher die übliche Dreifenstergruppe befand oder von Anfang an nur zwei Öffnungen lässt sich nicht mehr sagen. Die Backsteinreste zwischen den jetzigen Fenster deuten auf ein neuzeitliches Fenster in der Mitte, welches später wieder vermauert wurde. Es scheint also im Osten eine ganze Reihe von Veränderungen gegeben zu haben.
Auf der Westseite erfolgt der Zugang über ein Zweistufenportal mit Begleitbogen. Über diesem befindet sich ein Okulus, der allerdings ursprünglich ein Rundbogenfenster war. Das ebenfalls zweistufige Gemeindeportal im Norden ist zugesetzt. Eine interessante Beobachtung lässt sich noch auf der Westseite machen. Hier trifft man auch auf zwei Steine mit Ritzungen. Zeigt der eine wohl ein Weihekreuz, so lässt sich die einfache Figur auf dem anderen vielleicht als Armbrust deuten. Die Bedeutung bleibt dabei aber unklar und scheint im Lauf der Jahrhunderte vergessen worden zu sein.
Im Innern des flach gedeckten Schiffs ist der Triumphbogen zwischen Schiff und Chor spitzbogig. Über der Turmhalle liegt ein Tonnengewölbe.
Nach Grundriss und Mauerwerksausführung sowie Form der beiden erhaltenen Portale gehört das Kehrberger Gotteshaus wohl in die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Wesentliche Veränderungen fanden im 19. Jahrhundert statt, als die Fenster vergrößert wurden und 1829 der heutige Fachwerkturmaufsatz entstand. Die Innenausstattung stammt hauptsächlich aus dem 17. Jahrhundert.
nach:
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.2. Kreis Ostprignitz. 1907.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.
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