Landkreis Oberhavel
Begonnen scheinbar hat die Geschichte Löwenbergs als Marktsiedlung neben einer Burg. Denn als oppidum Leuwenberg taucht der Ort 1267 erstmals in den Quellen auf. Da geht er im Tausch aus markgräflichem Besitz in den der Bischöfe von Brandenburg über. Die Burg, zwar erst 1374 als hus to Lowenberg erwähnt, dürfte schon damals bestanden, wohl auch Ausgangspunkt der Siedlung gewesen sein. Den Namen übertrug scheinbar das sächsisch-anhaltinischen Adelsgeschlecht derer von Löwenberg in die Mittelmark.
Den gehobenen Status konnte Löwenberg – wie manch anderes Städtchen – auf die Dauer nicht halten und sank zum Dorf herab. Nur noch seine auffallend große Kirche weist auf den hoffnungsvollen Anfang.
Querrechteckiger Westturm leicht über Schiffsbreite hinausstrebend, Schiff und ein langgestreckter Chor mit geradem Ostabschluss gliedern das Bauwerk. Errichtet wurden seine Bestandteile aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Ab der Traufhöhe des Schiffs zeigt der Turm eine deutlich erkennbare Baunaht, oberhalb derer die Mauerwerksqualität nachlässt aber relativ regelmäßig bleibt. Der oberste Teil des Turms mit dem jetzigen Glockengeschoss ist in Backstein ausgeführt. Die alten Feldsteingiebel seiner Nord- und Südseite sind noch genau so sichtbar wie die ursprünglichen Schallöffnungen an der Turmostseite.
Die Westfront schmückt ein großes repräsentatives dreistufiges Spitzbogenportal. Im Süden wurden Gemeindeportal und Priesterpforte neuzeitlich verändert. Ein zugesetztes Portal findet sich auf der Nordseite wie auch die Spuren eines großen Anbaus am Chor. Der Osten weist die übliche, scheinbar unveränderte, Dreifenstergruppe auf. Ansonsten sind die Fenster der Längsseiten von Schiff und rundbogig vergrößert und mit Putzfaschen versehen.
Mauerwerksqualität und Grundriss wie auch das Portal im Westen sprechen für eine Errichtung des Bauwerks im 13. Jahrhundert. Dabei wurde mit seinen Ausmaßen der damaligen Bedeutung Löwenbergs Rechnung getragen. Noch im Mittelalter erfolgte eine Aufstockung des Turms, dessen obere Partien nach einem Brand 1808 in den Jahren 1832-34 erneuert wurden. Neuzeitlich ebenfalls sind die Veränderungen an Fenstern und Portalen.
Die heutige Gestaltung des Innenraums im Jugendstil erfolgte 1905. Zwischen 1986 und 91 wurde das Gotteshaus restauriert.
nach:
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.