Teschendorf

Landkreis Oberhavel

teschendorf_westportal

Erstmals erwähnt wird Teskendorp im Jahr 1271. Der Name leitet sich vom slawischen Personennamen Teske, vielleicht dem des Gründers, ab.
Die Kirche besteht aus schiffsbreitem querrechteckigem Westturm und langgezogenem Schiff mit geradem Ostabschluss. Im Westen erhebt sich ein eingezogenes barockes Turmoberteil mit Spitzhelm aus dem Jahr 1601. Im Süden wurde, wohl vor die Priesterpforte, eine Eingangshalle gesetzt. Beim Sakristeianbau im Nordosten dürften zumindest die unteren 5 bis 6 Lagen noch bauzeitlich sein. Handelt es sich dabei doch wie bei Turm und Schiff um steinsichtig verputztes regelmäßiges Feldsteinmauerwerk. Fugenritzungen haben sich häufig erhalten wie auch auf der Nord- wie der Südseite Reste eines Putzfrieses unterhalb der Traufe.

Im Norden wurden alle Fenster rechteckig verändert. Zwischen diesen befinden sich jeweils ursprüngliche spitzbogige Zwillingsblenden. Bei der mittleren Blende bildet die kleine Figur einer grob gearbeiteten menschlichen Gestalt das Kapitel der Mittelsäule.
Auf der Südseite sind die Reste des durch ein ovales Fenster fast völlig überlagerten Gemeindeportals westlich der neuzeitlichen Eingangshalle noch schwach erkennbar. Ebenfalls noch sichtbar ist das Mittelfenster der ehemaligen Dreifenstergruppe im Osten. Im Westen hat sich das große repräsentative und dreifach gestufte Feldsteinportal mit Begleitbogen und Rundblende darüber erhalten. Links davon findet sich noch eine Zwillingsblende wie auf der Nordseite.
Im Innern, dessen Ausstattung vorwiegend dem 18. und 19. Jahrhundert angehört, trifft man an der südöstlichen Chorwand auf eine Sakramentsnische. Die Sakristei ist tonnengewölbt.
Mauerwerksausführung sowie die Form der erhaltenen Öffnungen lassen von einer Errichtung des Gotteshauses in der 2. Hälfte des 13. oder zu Beginn des 14. Jahrhunderts ausgehen. Interessant sind hier Details wie die Zwillingsblenden, Reste von Putzfriesen unter der Traufe und besonders die kleine figürliche Kapitell auf der Südseite. Tritt derartiger Schmuck doch an Dorfkirchen nur äußerst selten auf.
Alle weiteren baulichen Veränderungen fallen in die Zeit des Barock. Schon erwähnt wurde der Turmaufsatz. Im Jahr 1720 vergrößerte man die Fenster. Vielleicht wurden damals auch die Zugänge auf der Südseite umgestaltet und die Eingangshalle errichtet.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

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