Viesen

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Viesens Dorfkirche von Süden: Eingezogener Turm und langgestreckter Chor sind die dominierenden Merkmale

Erstmals erscheint Visene 1282 auf einer Urkunde. Die Kirche des Ortes besteht heute aus oberhalb der Traufe eingezogenem Westturm, Schiff und langgestrecktem Chor mit geradem Ostabschluss. Errichtet wurden die einzelnen Bauglieder aus regelmäßigen Lagen relativ sorgfältig gequaderter großformatiger Feldsteine. Das Glockengeschoss des Turms dagegen ist aus Backstein gemauert. Es besitzt gekuppelte Schallfenster mit eingestellten Säulen aus dem gleichen Material. Darüber verläuft ein Kreuzbogenfries. Diese Merkmale finden Parallelen im altmärkischen Gebiet.

Auf der Südseite haben sich das Gemeindeportal und die Priesterpforte erhalten. Das Westportal ist zugesetzt. Die Dreifenstergruppe im Osten zeigt spitzbogige Backsteingewände, dürfte sich aber gerade so noch im Originalzustand befinden. Gleiches gilt für die 2 kleinen Fenster an der Nordseite des Schiffs. Alle anderen Fenster sind barock überformt.
Im Innern ruht das Gewicht des Turms auf der Trennwand zwischen Turm und Schiff und 2 von Ost nach West verlaufenden Bögen. Turmhalle und Schiff verband ursprünglich ein Rundbogen. Dies ist auch die Form des Triumphbogens.
Die Kirche erhielt ihre jetzige Gestalt im Wesentlichen in mehreren Phasen während des 13. vielleicht auch schon gegen Ende des 12. Jahrhunderts. Um diese Zeit entstand zuerst ein annähernd quadratischer Chor mit halbrunder Apsis. Dem folgten kurze Zeit später Schiff und Turm, welcher noch in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts sein Glockengeschoss erhielt. Gegen Ende des Jahrhunderts wurde dann die Apsis abgerissen und der Chor verlängert. Die Vergrößerung der meisten Fenster erfolgte dann wohl im 17. Jahrhundert. Aus dieser Zeit und dem 18. Jahrhundert stammt auch die Innenausstattung.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004
Schuhmann 2004

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …