Boecke

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Dorfkirche Boecke in ihrer heutigen Gestalt von Südost
Dorfkirche Boecke in ihrer heutigen Gestalt von Südost

Das Dorf wird 1420 erstmals unter dem Namen Buke erwähnt. Seine Kirche besteht aus eingezogenem Westturm, Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Apsis, Chor und der Hauptteil des Schiffs zeigen als Mauerwerk regelmäßige Lagen nicht allzu akkurat bearbeiteter Feldsteine. Im oberen Bereich und im westlichen Teil Schiffs sowie beim Turm handelt es sich um ein, für das 19. Jahrhundert typisches und auch an vielen ländlichen Wirtschaftsbauten anzutreffendes mosaikartiges Feldsteinmauerwerk.
Nicht mehr die Originalgröße besitzen die Fenster im Schiff, während sie an Chor und Apsis teilweise unverändert geblieben sind. Starke Umbauspuren in Backstein lassen sich an der Schiffsnordseite beobachten. Im Innern handelt es sich sowohl beim Triumph als auch beim Apsisbogen um Rundbögen.

Spuren der abgerissenen barocken Anbauten auf der Nordseite des Schiffs
Spuren der abgerissenen barocken Anbauten auf der Nordseite des Schiffs

Boeckes Gotteshaus wurde wohl, dafür sprechen sein Grundriss und besonders das Mauerwerk, noch im späten 12. Jahrhundert errichtet. Dabei entstanden zuerst Apsis, Chor und ein kleiner östlicher Teil des Schiffs, worauf eine Baunaht an dessen Seitenwänden deutet. Kurze Zeit später wurde die Kirche dann als dreiteilige Anlage, vielleicht mit Holzturm, vollendet.
Nach Ausweis des verwendeten Ziegelformats erfolgten gegen Ende des 18. Jahrhunderts Anbauten an der Nordseite des Schiffs. Diese verschwanden vollständig beim gründlichen Umbau um das Jahr 1870. Dabei wurde das Schiff erhöht und nach Westen verlängert, seine Fenster bei Beibehaltung romanischer Formen vergrößert und der eingezogenen Westturm angefügt. Bis auf eine Taufe des 16. Jahrhunderts stammt auch die Innenausstattung aus der Zeit der neoromanischen Umgestaltung.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …