Lüdersdorf

Landkreis Barnim

Ein Conradus de Lyderstorp taucht 1261 in einer Quelle auf. 1316 überlässt Markgraf Woldemar Ludersdorp mit allen Rechten, Ober- und Niedergericht, Schoß, Bede und Wagendienst dem Zisterzienserkloster Chorin. Der Name dürfte sich vom männlichen Personennamen Lüder – vielleicht der des Lokators – ableiten. Das Landbuch verzeichnet für 1375 42 Hufen, von denen 4 auf die Pfarre und 4 auf den Schulzen entfallen. 23 Kossäten sind ansässig, der Krug ist wüst.
In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts erschien die Kirche äußerlich noch als barocker Putzbau. Damals verbarg sich wohl das relativ regelmäßige Feldsteinmauerwerk unter einer dicken Putzschicht. Zusammen mit den 1852 vergrößerten Fenstern und besonders dem quadratischen Westturm mit Ecklisenen und Gesimsbändern von 1772 konnte dieser Eindruck entstehen. Auch die Innengestaltung ist barock und geht auf das erwähnte Jahr zurück.
Heute ist sowohl das ursprüngliche Mauerwerk wie auch die zugesetzten Fenster der Dreifenstergruppe im Osten und ein mittelalterliches Feldsteinportal wieder sichtbar. So dürfte die Kirche im Kern dem 13. Jahrhundert zuzuordnen sein.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. III, 3. Kreis Angermünde. 1934.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …