Parstein

Landkreis Barnim

In einer Beschreibung der Mark des Klosters Mariensee, später wird es nach Chorin verlegt, taucht 1258 ein stagnum Parsten auf. Stagnum (lat.) heisst See und Parsten leitet sich aus dem Slawischen ab. Zusammen bedeutet es so viel wie „See in staubiger Gegend, See mit staubigem Ufer.“ Das Dorf am Ostufer des Parsteiner Sees könnte so seinen Namen diesem großen Gewässer verdanken.
Laut Landbuch von 1375 verfügt Parsteyn über 64 Hufen, von denen 4 dem Pfarrer und weitere 4 dem Schulzen gehören. 20 Kossäten sind ansässig. Es gibt einen Krug.
Die Parsteiner Kirche bestand ursprünglich aus Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. Errichtet wurde sie um die Mitte des 13. Jahrhunderts aus Lagen regelmäßiger Feldsteinquader. Erhalten hat sich aus dieser Zeit nur noch die Dreifenstergruppe und ein zugesetztes Feldsteinportal.
Nach einem verheerenden Brand waren von dem Gotteshaus allein die unteren Umfassungsmauern übrig geblieben. So erfolgte in den Jahren 1880-87 ein vollkommener neogotischer Neuaufbau. Im Westen wurde ein Backsteinturm mit Spitzhaube errichtet, die Fenster bekamen Maßwerk und Backsteingewände und auch der Ostgiebel mit seinen Blenden stammt aus dieser Zeit.
Im Innern wurde der Triumphbogen zwischen Schiff und Chor entfernt und eine einheitlich neogotische Raumgestaltung durchgeführt.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. III, 3. Kreis Angermünde. 1934.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …