Hohenseefeld

Landkreis Teltow-Fläming

Die Hohenseefelder Dorfkirche von Südosten
Die Hohenseefelder Dorfkirche von Südosten

Erstmals erwähnt wird der Ort Sevelde 1368. Zwanzig Jahre später taucht der Name dann auch mit der unterscheidende Beifügung in der Form hoen Seinfeld auf. Die Dörfer Nieder- und Hohenseefeld entstanden west- und östlich an den sich gegenüberliegenden Ufern eines längst zum Dorfteich geschrumpften Sees.
Das Hohenseefelder Gotteshaus besteht aus leicht eingezogenem Westturm und Schiff mit geradem Ostabschluss. Am Schiff finden sich Reste einer steinsichtig aufgetragenen Putzschicht mit Fugenritzungen. Sein Mauerwerk besteht aus relativ regelmäßigen Lagen einfach gespaltener Feldsteine im Wechsel mit kleinteiligen Zwicklagen. Dagegen ist das Mauerwerk des Turms unregelmäßig und zeigt Ausbesserungen in Backstein. Aus diesem Material besteht auch fast das komplette Glockengeschoss.

Spätgotisches Spitzbogenportal auf der Südseite des Turms
Spätgotisches Spitzbogenportal auf der Südseite des Turms

Ein Spitzbogenportal liegt auf der Turmsüdseite. In seiner Laibung sowie in der südöstlichen Turmkante wurden auch Raseneisensteine verbaut. Ebenfalls im Süden befinden sich die beiden mittelalterlichen Zugänge am Schiff, Gemeindeportal und Priesterpforte. Trotz der neuzeitlichen Putzfaschen erkennt man, dass die wohl zweistufige Laibung des Gemeindeportals in Feldstein ausgeführt wurde. Auch hier fand wenigstens ein Raseneisenstein Verwendung. Dagegen scheint die Priesterpforte stark ausgebessert. Die seitlichen Fenstern mit ihren Backsteingewänden sind das Ergebnis eines neuzeitlichen Umbaus. Im Osten dürfte sich ehemals eine backsteingefasste Dreifenstergruppe befunden haben. Bei ihr wurden die äußeren Öffnungen vergrößert und das Mittelfenster zugesetzt. Dessen Backsteinlaibung blieb dabei erhalten und gibt einen Hinweis auf die wohl ursprüngliche Form der Fenster des Bauwerks.
Davon ausgehend wie auch von der Qualität des Mauerwerks dürfte das Schiff um 1300 bzw. in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts entstanden sein. Erst geraume Zeit später, im 15. Jahrhundert wurde der Turm angefügt. Die Vergrößerung der Fenster dürfte im 18. Jahrhundert erfolgt sein, währen im 19. Jahrhundert, genauer im Jahr 1880, eine umfassende Erneuerung des Turmobergeschosses stattfand. Aus dieser Zeit stammt auch der größte Teil der Innenausstattung.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …