Illmersdorf

Landkreis Teltow-Fläming

Im 19. Jahrhundert stark überformt: Die Kirche von Illmersdorf
Im 19. Jahrhundert stark überformt: Die Kirche von Illmersdorf

1346 wird das Dorf erstmals als Elmerßstorff, 1388 als Eylmerstorff erwähnt. Der Name leitet sich vom deutschen Personennamen Eilmer oder Elmar, vielleicht der des Gründers, ab.
Illmersdorfs Kirche ist eine spätromanische Anlage des vollständigen Typs, bestehend aus querrechteckigem Westturm, dem auf der Südseite ganz leicht eingezogenem Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Alle Bauglieder sind steinsichtig verputzt. Man erkennt Fugenritzungen aber auch mehrere Putzschichten. Das darunter liegende Mauerwerk wirkt teilweise sehr unregelmäßig. Dabei könnte es sich aber zum einen um das noch nicht so akkurate Feldsteinmauerwerk des späten 12. oder frühen 13. Jahrhunderts, zum anderen um neuzeitliche Ausbesserungen handeln.

Eine Hinterlassenschaft des späten Mittelalters: Priesterpforte auf der Nordseite
Eine Hinterlassenschaft des späten Mittelalters: Priesterpforte auf der Nordseite

Im Ganzen wird das heutige Bild der Anlage von den Umbauten des Jahres 1886 geprägt. Dabei entstand der neoromanische Backsteinoberbau des Turms sowie die Giebel. Gleichzeitig oder etwas früher wurden die Fenster rundbogig vergrößert. Erhalten haben sich so nur die drei Öffnungen der Apsis. Auch die Zugänge wurden verändert. Jedoch findet sich aus der Nordseite noch eine zweistufige Priesterpforte mit Backsteinlaibung, während das Gemeindeportal neuzeitliche Ausbesserungen zeigt.
Ausgehend von Grundriss und Mauerwerksausführung – soweit erkennbar – dürfte das Illmersdorfer Gotteshaus ein Bauwerk des frühen 13. Jahrhunderts sein. Schon im späten Mittelalter, siehe die Priesterpforte, scheinen erste Umbauten oder Ausbesserungen stattgefunden zu haben. Die Inneneinrichtung entstammt vorwiegend dem 17. Jahrhundert. Bauliche Veränderungen aus dieser Zeit, sollte es sie gegeben haben, wurden durch die Arbeiten im 19. Jahrhundert getilgt.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

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