Wildberg

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Fast dominiert die markante Spitze das Bauwerk: Ansicht von Südosten
Fast dominiert die markante Spitze das Bauwerk: Ansicht von Südosten

Ein Beteke dicto de Wiltberg (Beteke, genannt von Wiltberg) wird 1315 in einer Quelle erwähnt. Direkt erscheint das Dorf dann 1395 als Wyltberge. Der auf einen wilden, also verödeten Berg verweisende Name könnte von einem in der Nähe gelegenen slawischen Burgwall stammen.

Wildbergs Kirche besteht aus großem Rechtecksaal und eingezogenem fast quadratischem Westturm. Auf der Nordseite lassen sich Spuren eines ehemaligen Sakristeianbaus erkennen. Im Ostteil weist das Schiff noch relativ regelmäßige Lagen einfach gespaltener Feldsteine auf. Nach Westen hin wird dann das Mauerwerk zunehmend unregelmäßiger und ist mit kleinteiligem Backsteinbruch durchsetzt. Deutlich unregelmäßiger ist auch das Mauerwerk des Turms. Dieser so wie die Westfront des Saals zeigen Backsteinkanten. Die Schallöffnungen des Glockengeschosses werden von paarigen Stichbogenfenstern in Spitzbogenblenden gebildet.
Sämtliche Öffnungen wurden barock verändert. Nur die ehemaligen Spitzbogenfenster der früher gestaffelten Dreifenstergruppe im Osten sind noch erkennbar. Im Innern hat sich eine Glocke aus dem Jahr 1476 erhalten.
Das relativ regelmäßige Mauerwerk im Osten spricht dafür, dass dieser Teil wohl schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts entstand und die Kirche dann später erst, wohl im 15. Jahrhundert, nach Westen erweitert wurde und damals auch ihren Turm bekam. Die noch vorhandene spätmittelalterliche Glocke könnte zur Zeit dieses Umbaus gegossen worden sein. Der heutige markante Spitzhelm des Turms wird durch eine Urkunde in das Jahr 1698 gesetzt. Vielleicht wurden da auch Fenster und Portale verändert.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …