Steinhöfel (Oder-Spree)

Landkreis Oder-Spree

In den letzten Jahren gründlich renoviert: Dorfkirche Steinhöfel von Nordosten
In den letzten Jahren gründlich renoviert: Dorfkirche Steinhöfel von Nordosten

Erstmals, ziemlich spät übrigens, wird Steinihobell im Jahr 1401 erwähnt. Der Name kommt aus dem Deutschen und bezeichnet einen steinigen Hügel.

Die dortige Kirche besteht aus wuchtigem eingezogenen Weststurm, Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. Der Turm aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk wird von einem hohen Sockel umzogen, dessen horizontaler Abschluss aus profilierten Kalksteinen besteht. Das gleiche Material wurde auch für die Turmkanten verwandt. Schiff und Chor sind auf der Südseite verputzt während die Nord- und Ostseite größtenteils frei liegt. Dabei zeigt das Schiff mit Backsteinbruch durchsetztes unregelmäßiges Mauerwerk während das des Chors aus sorgfältig bearbeiteten Quadern errichtet wurde. Auf der Südseite des Schiffs findet sich noch ein größerer neuzeitlicher verputzter Anbau. Sämtliche Fenster wurden verändert. Allerdings lassen sind auf der Nordseite von Schiff und Chor noch teilweise die vermauerten Ursprungsfenster beobachten. Im Osten dürfte sich zwar einst eine Dreifenstergruppe befunden haben, die aber durch die Umbauten nicht mehr zu erkennen ist.

Ebenfalls verschwunden sind die ursprünglichen Portale bis auf das im Westen. Dies nun erweist sich als reich profiliertes spätgotisches Backsteinportal mit eingelegten Birnstäben. Interessant sind südlich davon die Näpfchen im Kalkstein des Sockels. Ähnliches findet sich oft an mittelalterlichen Backsteinkirchen wie Kriele und Buschow, wobei vermutet wird, dass die Menschen damals die Steine anbohrten, da sie dem so gewonnenen Staub heilende Wirkungen zusprachen.
Im Innern, dessen Ausstattung hauptsächlich dem 18. Jahrhundert entstammt, trifft am an der Südseite des Chors die bescheidenen Reste von Wandmalereien an.

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Grundriss-blau     ursprüngliche Bausubstanz
Grundriss-gelb     spätere Anbauten

Grundriss Dorfkirche Steinhöfel.
Umzeichnung nach: Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. IV, 1. Lebus. 1909. S. 272, Abb. 267.

Steinhöfels erste Kirche war wohl ein kleiner Rechtecksaal – der heutige Chor, errichtet schon im 13. Jahrhundert. Dann, im späten Mittelalter scheint eine beträchtliche Vergrößerung nötig geworden zu sein und es kamen Schiff und Turm hinzu, während der frühere Saal zum Chor wurde. Im 18. Jahrhundert erfolgten nun jene Umbauten, die dem Gotteshaus seine jetzige Gestalt verliehen. Im Süden wurde angebaut, die Öffnungen erweitert und der Turmoberbau mit Dach und Laterne aufgesetzt.
In den letzten Jahren sanierte man das Gotteshaus außen wie innen. So konnte die Kirche in ihrem jetzigen Erscheinungsbild 2015 ihren Nutzern übergeben werden. Die Veränderungen dokumentieren die Fotos von 2016 und 2011.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. IV, 1. Lebus. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
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