Siethen

Landkreis Teltow-Fläming

Dorfkirche Siethen von Südost: Die Apsis ist eine Zutat des 20. Jahrhunderts
Dorfkirche Siethen von Südost: Die Apsis ist eine Zutat des 20. Jahrhunderts

1375 findet Syten im Landbuch erstmals Erwähnung. Der relativ kleine Ort verfügt damals über 31 Hufen, von denen 2 zur Pfarrstelle gehören. Es gibt 6 Kossäten und einen Krug. Im Slawischen bezeichnet der Name einen Ort, wo Getreide wächst.
Siethens Kirche präsentiert sich heute als Anlage mit eingezogenem Westturm, Schiff und halbrunder Apsis. Schiff und Apsis sind aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet, wie es für das 13. Jahrhundert typisch ist. Leicht entsteht so der Eindruck, beide Bauglieder wären in einem Zug entstanden. Und tatsächlich tauchen Grundrisse, bei denen ein eingezogener Chor als Bindeglied zwischen Schiff und Apsis fehlt z.B. in Bölkendorf (Uckermark), sowie Haseloff und Nescholz (beide Potsdam-Mittelmark) auf.

Hier in Siethen allerdings wurde die Apsis erst, wohl aus einer altertümelnden Laune heraus, im Zuge von Restaurierungsmaßnahmen in den Jahren 1914/15 angefügt. Dabei gingen die damit beauftragten Handwerker so akkurat vor, dass kaum ein Unterschied zwischen den durch die Jahrhunderte getrennten Bauglieder erkennbar ist. Wohl zur gleichen Zeit bekamen die seitlichen Schiffsfenster ihr jetziges Aussehen.
Stammt das Schiff eindeutig aus dem 13. oder frühen 14. Jahrhundert, so ist der leicht eingezogene Westturm im unteren Teil mit seinem unregelmäßigen Feldsteinmauerwerk und dem zweistufigen Spitzbogenportal etwas jünger. Sein verputztes Backsteinobergeschoss inklusive Spitzhelm bekam er Anfang des 19. Jahrhunderts.

nach:

Kunstdenkmäler des Kreises Teltow. Berlin 1941
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …