Linum

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Spätmittelalterliche Dorfkirche im 19. Jahrhundert zum dreischiffigen Saalbau erweitert
Spätmittelalterliche Dorfkirche im 19. Jahrhundert zum dreischiffigen Saalbau erweitert

Lynum wird 1294 erstmals erwähnt. Herkunft und Bedeutung des Namens sind unklar. Es könnte sich um eine Übertragung handeln.
Das heutige Erscheinungsbild der großen über dem Dorf gelegenen Kirche wird hauptsächlich durch die neogotischen Umbauten nach Entwürfen A. von Glasenapps geprägt. Dabei wurde das Schiff des im Kern spätmittelalterlichen Bauwerks zur dreischiffigen Halle erweitert und der Turm bekam seinen obersten Teil aus Backstein.
Vom Ursprungsbau blieben die Außenwände des unteren Turmbereichs, errichtet aus unregelmäßigen Feldsteinmauerwerk und der Bereich bis oberhalb des Glockengeschosses. Danach wechselt das Ziegelformat und wird deutlich kleiner in den Abmessungen wie bei den angebauten Seitenschiffen. Auf der Nordseite des Turms findet sich noch ein zugesetztes Spitzbogenportal mit Begleitbogen.

Auch der mittlere Teil im Osten hat noch teilweise sein ursprüngliches Aussehen bewahrt. Zwar finden sich dort jetzt nur noch zwei große neogotische Spitzbogenfenster mit Backsteingewänden, doch deuten verschiedene Ausbesserungen darauf hin, dass die Fenstergestaltung hier einmal anders war. Der Staffelgiebel darüber mit den ebenfalls gestaffelten Blenden sowie den Fialen dürfte Bauzeitlich sein. Seine Form wurde beim neuzeitlichen Erweiterungsbau für die Giebel der beiden Seitenschiffe mehr oder weniger übernommen.
Ursprünglich also bestand Linums Dorfkirche aus einem wuchtigen, im oberen Bereich aus Backstein errichteten Westturm mit quadratischem Grundriss und langgezogenem Schiff. Inwiefern auch hier die oberen Bereiche in Ziegelbauweise ausgeführt waren lässt sich nicht sagen.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

und nah dabei:

Hinweis2
Dorfkirche Dechtow
Dorfkirche Flatow

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …