Flatow

Landkreis Oberhavel

Spätgotische Backsteinkirche, die in der Neuzeit einen kreuzförmigen Grundriss bekam
Spätgotische Backsteinkirche, die in der Neuzeit einen kreuzförmigen Grundriss bekam

Flatow, ein Name, der sich aus dem Slawischen ableitet und dort einen Ort bezeichnet, an dem Ähren wachsen. Wobei die Art des Getreides unbestimmt ist. 1355 findet er sich, schon in heutiger Schreibweise erstmals auf einer Urkunde.

Die Kirche besteht aus leicht eingezogenem Westturm und Schiff mit kreuzförmigem Grundriss. Es ist ein Backsteinbau auf Feldsteinsockel. Ursprünglich handelte es sich um einen einfachen Rechtecksaal, 1472 durch Matthias von Bredow errichtet. Der Turm folgte wohl etwas später und wurde in der 2. Hälfte des 19. Jh. neogotisch überarbeitet. Vom spätgotischen Bau, dessen Mauerwerk auch von einigen Lagen Feldstein durchzogen wird – Ähnliches lässt sich im nahe gelegenen Staffelde beobachten – hat sich am besten der Staffelgiebel im Osten mit seinem Blendschmuck und den Fialen erhalten. Von Anfang an dürften hier nur 2 Fenster existiert haben, was an spätgotischen Dorfkirchen keine Seltenheit ist. Durch die aufkommenden Altaraufsätze wurden die Mittelfenster der Dreifenstergruppen in dieser Zeit überflüssig. Allerdings sind die dortigen Fenster schon das Ergebnis einer barocken Vergrößerung, die auch bei den Öffnungen der Schiffslängsseiten durchgeführt wurden. Hier sind auch noch mehrere der ursprünglichen kleinen Fenster mit Rundbogenabschlüssen zu erkennen.
Vielleicht erfolgten diese Veränderungen parallel zur Errichtung des Anbaus im Süden in den Jahren 1710/19. Der kreuzförmige Grundriss entstand dann, als 1856 der Nordanbau dazu kam.
Im Innern der Kirche sei noch auf die Sakramentsnische an der Nordwand des Chors hingewiesen.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

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