Kampehl

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Dorfkirche Kampehl von Süden
Dorfkirche Kampehl von Süden

Ein Heinricus de Campyl erscheint 1307 auf einer Urkunde. Erst 1491 wird das Dorf als Campill direkt erwähnt. Sein Name lässt sich aus dem Slawischen ableiten und bezeichnet dort einen Platz, der zum Baden einlädt – auf jeden Fall eine freundliche Aufforderung.
Die Kampehler Kirche ist ein einfacher Rechtecksaal. Im Norden befindet sich ein Gruftanbau in dem die mumifizerte Leiche des 1702 gestorbenen Christian Friedrich von Kahlbutz besichtigt werden kann. Im Westen wird das Bauwerk von einem hölzernen Dachturm gekrönt, dessen Westwand aus dem gleichen regelmäßigen Feldsteinmauerwerk besteht wie die gesamte Kirche.

Alle Öffnungen wurden bis auf zwei Spitzbogenfenster auf der Nordseite barock umgestaltet. Allerdings hat z.B. das Mittelfenster der Dreifenstergruppe im Osten mehr oder weniger seine ursprüngliche Form gewahrt, während die Backsteingewände, wie sie auch am West- und Südportal auftreten, neuzeitliches Ziegelformat zeigen. Die spitzbogigen Putzfaschen an den äußeren Fenstern im Osten und den seitlichen Schiffsfenstern sind eine wohl sehr junge Zutat.
Im Innern finden sich mehrere, allerdings nachgemalte, Weihekreuze.
Ausgehend von seinem akkuraten Mauerwerk gehört das Gotteshaus wohl in die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Wesentliche Umbauten erfolgten dann wohl erst im 18. Jahrhundert als die Patronatsloge im Norden angefügt wurde und man 1790 die Fenster stichbogig vergrößerte. Aus dieser Zeit stammt auch die Innenausstattung.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.


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