Güterfelde

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Die Güterfelder Kirche von Südosten
Die Güterfelder Kirche von Südosten

Erstmals wird der Ort 1228 erwähnt. 1263 gibt Markgraf Otto III. Jutergotz im Zuge eines Tausches an das Kloster Lehnin. Seine Bauern erhalten 1284 das Recht auf von ihnen in der Drewitzer Heide gerodetes Land. Dazu kam noch das Recht, dort ihr Vieh zu weiden.
Laut Landbuch verfügt das Dorf 1375 über 43 Hufen, von denen 2 zur Pfarre und 4 dem Lehnschulzen gehören. 6 Kossäten sind ansässig, ein Krug vorhanden.
Aus Jutergotz wird Gütergotz, bis dieser Name 1937 den Nazis nicht mehr germanisch genug ist. Fortan heißt das Dorf schlicht Güterfelde.

Seine Kirche liegt auf dem Dorfanger, inmitten des Friedhofs, der von einer Feldsteinmauer umgeben ist. Das Gotteshaus weist einige Besonderheiten auf, die sich aus seiner Baugeschichte erklären. Zwar bestehen seine Mauern gänzlich aus Lagen regelmäßiger Feldsteinquader, doch sind deutliche Unterschiede zu beobachten. Am Übergang vom Turm zum Schiff setzten sich die Lagen zwar fort, scheinen aber doch jüngeren Datums zu sein. Dazu kommt, dass der querrechteckige Westturm ab Traufhöhe des Schiffs unübersehbar mit gröberen und großformatigeren Steinen aufgestockt wurde. Dazu setzt sich an der Westseite mehr als deutlich ein ehemaliger Giebel ab, dessen Steinmaterial wiederum etwas kleinteiliger als das unterhalb der Traufhöhe erscheint.
Eine weitere deutlich Baunaht zeigt sich an den Schiffslängswänden, dort wo normalerweise bei Anlagen des vollständigen Typs, und um eine solche handelt es sich auch in Güterfelde, der eingezogenen Chor ansetzt. Den Ostabschluss bildet dann eine halbrunde Apsis mit den üblichen noch originalen drei Fenstern. Der Backsteingiebel darüber ist wieder neogotisch.
Nach Mauerwerksausführung und Grundriss dürften zuerst Schiff, Chor und Apsis entstanden sein. Ein querrechteckiger Westturm scheint von vornherein geplant gewesen zu sein und wurde kurze Zeit später angefügt. Der an der Westseite sichtbare Giebel deutet darauf hin, dass Schiff und Turm eine Weile unter einem gemeinsamen Zeltdach vereinigt waren. Irgendwann später erfolgte dann die Erhöhung des Turms in seiner heutigen Form mit den spitzbogigen Schallöffnungen. Erst 1867 wurde der Chor auf Schiffsbreite erweitert, wobei zwar das ursprüngliche Steinmaterial wieder verwendet, aber mit deutlich weniger Sorgfalt vermauert wurde. Damit verlor die Anlage einen Teil ihres spätromanischen Charakters.

nach:

Kunstdenkmäler des Kreises Teltow. Berlin 1941.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …