Landkreis Potsdam-Mittelmark
Erstmals erwähnt wird Stanesdorp 1264. Da erscheint der Pfarrer des Ortes als Zeuge auf einer Rechtsurkunde. Zu dieser Zeit existiert neben dem deutschen noch ein wendisches Dorf gleichen Namens, dass aber im 15. Jahrhundert aufgegeben wird. Das deutsche Stahnsdorf verfügt 1375 über 36 Hufen, von denen 2 zur Pfarrstelle und 4 dem Lehnschulzen gehören. Es gibt 10 Kossätenstellen.
Die Kirche ist ein Rechtecksaal mit eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Ein massiven Westturm scheint es nie gegeben zu haben. Der heutige verbretterte Dachturm stammt, nach Ausweis der Jahreszahl auf der Wetterfahne von 1779.
Bemerkenswert ist die hohe Qualität des Feldsteinmauerwerks. Die einzelnen Quader sind äußert akkurat bearbeitet und wie auch die einzelnen Lagen von annähernd gleichen Maßen. Nach Engeser/Stehr findet sich eine derartige Arbeit nur noch in Tempelhof und Marienfelde, sowie bei der Stiftskirche des Kloster Zinna – Bauten, die annähernd gleichzeitig entstanden sein dürften. Eine Ausnahme bilden in Stahnsdorf nur die Giebel, die wohl im Zuge späterer Ausbesserungsarbeiten erneuert worden sein dürften.
Der Zugang ins Innere erfolgt über je ein Feldsteinportal auf der Nord- und Südseite, beide mit Begleitbögen.
Im Innern sind Schiff und Chor flach gedeckt. Zur Ausstattung gehört ein gotischer Schnitzaltar mit den Figuren Marias, eines Bischofs und der Heiligen Katharina sowie Barbara und Dorothea.
Grundriss und Mauerwerk legen eine Datierung in die 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts nahe. Eine Inschrift im verputzten Nordanbau verweist auf die Wiederherstellung der „sehr zerfalle(nen)“ Kirche durch einen Ernst Ludewich von Hake im Jahr 1696. Aus dieser Zeit könnten dann auch die oben erwähnten Giebel stammen.
nach:
Engeser, Stehr 1999-2004
Kunstdenkmäler des Kreises Teltow. Berlin 1941