Falkenhagen (Uckermark)

Landkreis Uckermark

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Backsteingefasste Fenster in Blenden und mehrstufige Feldsteinportale: In Falkenhagen wurde kein Aufwand gescheut

1316 wird ein Petrus de Valkenhagen erwähnt. 1321 erscheint Ort dann erstmals selbst in gleicher Schreibweise. Das Landbuch Kaiser Karls IV. verzeichnet dann für 1375 die stattliche Zahl von 62 Hufen, von denen 3 dem Unterhalt der Pfarrstelle dienen. Beim Falken im Namen kann es sich um eine zeittypische Modeerscheinung handeln, aber auch einen Hinweis auf das Wappentier der möglichen Gründerfamilie.

Die doch große Hufenausstattung spiegelt sich im Aufwand, der teilweise an der Dorfkirche betrieben wurde, wieder. Zwar war das Gotteshaus ursprünglich ein turmloser Rechtecksaal, jedoch mit beachtlichen Ausmaßen. Ein gefaster Sockel umzieht es. Sein Mauerwerk bilden sorgfältig bearbeitete Feldsteinquader. Nur in den oberen Partien zeigen sich starke neuzeitliche Ausbesserungen. Im Norden findet sich eine neuzeitliche Eingangshalle aus Backstein. Diese dürfte sich an stelle eines mittelalterlichen Zugangs befinden. Östlich davon liegt ein vermauertes Spitzbogenportal. Auf eine ähnliche Situation trifft man auf der Nordseite. Hier sind es zwei zugesetzte repräsentativ wirkende zweistufige Feldsteinportale mit Begleitbögen. Ein ähnliches Bild könnte ursprünglich die Nordseite geboten haben. Der Zugang im Westen dagegen ist neuzeitlich.
Die seitlichen Fenster besitzen wie auch die der Dreifenstergruppe im Osten noch zu großen Teilen ihre originalen Backsteingewände. Allein die Abschlüsse wurden neogotisch ergänzt. Dies kann durchaus mit einer stärkeren Zerstörung der oberen Partien des Baus auf die auch die Reparaturen im Mauerwerk hinweisen, zusammenhängen. Die Chorfenster sowie die des Ostabschlusses gruppieren sich jeweils als gestaffelte Dreiergruppe unter einer großen Spitzbogenblende. Hier zeigen sich deutliche Parallelen zur Fenstergestaltung an der Prenzlauer Jacobi-Kirche. Im Osten wird diese Komposition noch von zwei kleinen Blenden mit gestuften Gewänden flankiert. In diesen könnten sich einst Figuren befunden haben.
Vorwiegend aus dem 18. Jahrhundert stammt die Innenausstattung.
Das Mauerwerk weist die Kirche eindeutig in die 2.Hälfte des 13. Jahrhunderts. Sehr wahrscheinlich ist, dass Handwerker aus dem nahegelegenen Prenzlau am Bau beteiligt waren und auch der Backstein aus der dortigen Ziegelei kam. Einen Turm erhielt die Kirche erst im 18. Jahrhundert als man den westlichen Bereich des Schiffs abteilte und darüber eine Holzkonstruktion errichtete. Aus dem 19. Jahrhundert stammen dann die Eingangshalle im Süden und die Wiederinstandsetzungen in den oberen Bereichen.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.1. Kreis Prenzlau. 1921.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005  

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