Schapow

Landkreis Uckermark

Turm, Schiff, Chor: Die dreigliedrige Anlage der Schapower Dorfkirche von Norden
Turm, Schiff, Chor: Die dreigliedrige Anlage der Schapower Dorfkirche von Norden

1302 erwähnt man einen Willekino de Schapov. Der Ort selbst erscheint dann 1321 als Scapow erstmals in einer Quelle. Für das Jahr 1375 verzeichnet das Landbuch Kaiser Karl IV. 62 Hufen, von denen 3 dem Unterhalt von Pfarrstelle und Kirche dienen. Der Name leitet sich aus dem Slawischen ab und bezeichnet die Siedlung eines Mannes namens Schkapa.
Schapows Gotteshaus besteht aus querrechteckigem über Schiffsbreite ragendem Westturm, gedrungenem Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. Die unterschiedliche Breite aller drei Bauglieder und die Kürze des Saals lassen die Staffelung dieser Kirche besonders deutliche hervortreten. Dazu kommen noch die besonders steilen Giebel von Schiff und Chor, die dem Bauwerk so sein ganz eigenes Gepräge geben. Errichtet wurde es aus sorgfältig bearbeiteten Feldsteinquadern. Im Westen ist das ab Traufhöhe des Schiffs eingezogene Turmoberteil verbrettert und trägt einen einknickenden hohen Spitzhelm. Alle Fenster wurden leicht verbreitert und nach unten verlängert. Deutlich sieht man das an den dort in Backstein ausgeführten Gewänden. Dies trifft auch auf die Dreifenstergruppe im Osten zu.

Auf der Westseite erfolgt der Zugang über ein repräsentatives Dreistufenportal. Zwei weitere, aber vermauerte Portale befinden sich auf der Nordseite. Hier ist die Priesterpforte zweistufig, während sich über das Gemeindeportal am Schiff keine Aussage machen lässt. Möglicherweise aber war es auch abgestuft.
Nach Grundriss, Mauerwerksausführung und Gestaltung der Zugänge dürfte es sich bei Schapows Kirche um einen Bau des 13. oder frühen 14. Jahrhunderts handeln. Zwar wurden im Lauf der Zeit die Fenster verändert und die seitlichen Portale zugesetzt sowie im 18. Jahrhundert das heutige Turmobergeschoss errichtet, damit aber das frühgotische Gesamtbild dieser Kirche nicht wesentlich beeinträchtigt.
Im Innern ist die Einrichtung im wesentlichen barockzeitlich wie der Turm. Auch wurde der spitzbogige Triumphbogen nachträglich leicht verbreitert. In der Mauer des die Kirche umgebenden Friedhofs findet sich ein Spitzbogenportal aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk, errichtet um 1500.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.2. Kreis Templin. 1937.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

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