Neuenhagen

Landkreis Märkisch-Oderland

Erstmals erwähnt wird Neuenhagen 1367. Zur Zeit des Landbuchs Kaiser Karl IV. von 1375 verfügt Nyenhove über stattliche 62 Hufen, von denen 4 dem Unterhalt der Pfarre und 2 dem der Kirche dienen.
Das heutige Äußere des Gotteshauses wird vorwiegend geprägt durch den neogotischen Umbau des Jahres 1898. Ursprünglich bestand die Kirche aus einem fast quadratischen, schiffsbreiten Turm und dem Schiff mit geradem Ostabschluss. Schiff und Turm wurden in den mittelalterlichen Partien aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Dabei sinkt dessen Qualität beim Turm gegenüber dem des Schiffs bis etwas über das dortige Westportal leicht ab um weiter oben völlig unregelmäßig zu werden. Ab etwa halber Höhe des Turms wurden für die Kanten statt Granit Kalkstein, der im nahen Rüdersdorf anstehende, verwandt. Auf Spuren eines Anbaus, wohl sicher eine Sakristei trifft man im östlichen Bereich der Nordseite.

Von den mittelalterlichen Zugängen hat sich nur der im Westen, ein zweistufiges Spitzbogenportal mit Begleitbogen, erhalten. Ein weiteres Portal im Süden wurde 1863 beseitigt. Sämtliche Originalfenster der Seiten sind verschwunden. Ebenfalls nicht vollkommen ursprünglich sind die vier schlanken Lanzetten auf der Südseite. Als der barocke Kanzelaltar im Innern installiert wurde, vermauerte man die Dreifenstergruppe. Erst beim Umbau des 19. Jahrhundert wurden die Öffnungen wieder freigelegt und in ihrer heutigen Form rekonstruiert.
Im Innern soll früher ein Triumphbogen den Raum in Schiff und Chor geteilt haben. Allerdings finden sich davon keine Spuren mehr. Erhalten aber hat sich eine Glocke des 13. Jahrhunderts mit der Aufschrift: Ave Maria gradia (sic!) plena domin(u)s r(ecum) +.
Ausgehend von der Mauerwerksausführung dürft das Schiff noch im 13. Jahrhundert errichtet worden sein. Der Turm ist zwar nicht zeitgleich, folgte aber wohl nur kurze Zeit später. Aus dieser Phase könnte auch die Glocke stammen. Die oberen Partien entstanden vielleicht in zwei Phasen. D. h. erst der Abschnitt bis zu den Kalksteinkanten und dann der obere Bereich einschließlich der backsteingefassten Schallöffnungen. Hier liegt aus dem Glockenstuhl ein Dendrodatum (1422/24) sekundär verwendeter Hölzer vor. Dieses markiert vielleicht den Zeitraum der ersten Erhöhung. Von den barocken Umgestaltungen, erwähnt wurde schon das Zusetzen der Fenster im Osten, hat sich nichts erhalten.

nach:

Friske, 2001

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …