Lübnitz

Landkreis Potsdam-Mittelmark

luebnitz_suedost

Erstmals indirekt erwähnt wird der Ort als im Jahr 1314 ein Pfarrer Heinrich aus diesem als Zeuge in Leitzkau erscheint. Ableiten könnte sich der Name vom polabischen Lubnici, der Siedlung eines Mannes namens Lub’n, einer Verkleinerungsform von Lubogast.
Lübnitz’ Kirche ist heute ein vierteilige Anlage aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite, Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Eine Sakristei findet sich an der Nordseite des Chors.

Zum größten Teil bestehen die Bauglieder aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Eine Ausnahme bildet der Turm, der etwa ab Traufhöhe des Schiffs das unregelmäßige Mauerwerk des späten Mittelalters zeigt und die Sakristei, deren Mauerwerk im unteren Teil etwas weniger sorgfältig als am Chor und im oberen Bereich ebenfalls unregelmäßig ist. In Mischmauerwerk ausgebessert erscheint der Bereich des Schiffs direkt unter dem Dach sowie die gesamte Westwand des Turms, die in dieser Technik vollkommen neu hochgezogen wurde.
Die Nord- und Südseite besitzen Rundbogenportale, Runde Abschlüsse haben auch die, allerdings veränderten, Fenster der Seitenwände. Fast noch im Originalzustand dürften sich die Apsisfenster befinden, wurden aber wie alle Öffnungen mit Putzfaschen versehen.
Grundriss und sorgfältige Mauerwerksausführung sprechen für eine Errichtung des Bauwerks zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Dabei wurden zuerst Apsis, Chor und der östliche Ansatz des Schiffs gebaut, wie an dieser Stelle deutlich sichtbar. Kurze Zeit später folgte dann das Schiff in seiner vollen Länge. Offen bleibt dabei die Frage ob der querrechteckige Westturm von Anbeginn Bestandteil des Bauwerks war, oder nachträglich in das Schiff hineingebaut wurde. Möglich wäre auch, dass ursprünglich im Westen nur ein sich verjüngender Giebelturm den Abschluss bildete.
Wie auch immer, Lübnitz fiel im 15. Jahrhundert für mehrere Jahrzehnte wüst. Erst gegen Ende des Säkulums, 1496, wurden wieder 5 Abgabenpflichtige Hofstellen registriert. Wüstungsprozesse wirken sich immer ruinöse auf die davon mitbetroffenen Bauwerke aus. Die Ausbesserungsarbeiten im obere Bereich des Schiffs, aber auch der komplette Neubau der Westwand könnten davon eine Folge gewesen sein.
Weitere Veränderungen, brachte die Zeit des Barock im 17. und 18. Jahrhundert. So wurden die Fenster vergrößert und vielleicht auch die Reste der Sakristei zur Gruft umgebaut.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004

 
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