Hohenlandin

Landkreis Uckermark

Vom Friedhof umgeben: Hohenlandins Dorfkirche von Süden
Vom Friedhof umgeben: Hohenlandins Dorfkirche von Süden

Ein Lager „bei Landin“ wird 1250 erwähnt, als das Markgrafenbrüderpaar Johann und Otto de Pommernherzog Barnim I. zur Abtretung des Landes Ukera zwingen. 1354 gehen beide Dörfer Landin wieder an die Pommern und 1355 wird Hoghen Landyn erstmals separat erwähnt. Beim Namen handelt es sich um eine Übertragung durch niederländische Siedler aus deren Heimat im heutigen Belgien.
Hohenlandins Kirche besteht aus großem Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. Chor und Schiff wurden aus relativ regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Im Westen zeigt sich ein wohl nach Beschädigungen verändertes Spitzbogenportal, dessen ursprünglicher Zustand sich nicht mehr rekonstruieren lässt, das aber wohl mit dem Okulus darüber einen deutliche repräsentativen Charakter besaß. Der Backsteingiebel mit Blenden darüber entstand erst in der Folge von Ausbesserungsarbeiten nach Kriegsschäden des Jahres 1945.

Interessante Beobachtungen lassen sich an den Fenster der Längsseiten sowie des Ostabschlusses machen. Dort haben sich teilweise die ursprünglichen hohen und schmalen gotischen Fenster erhalten. Über dem zugesetzten Spitzbogenportal auf der Südseite finden sich 2 Lanzettfenster. Das Linke seinem Feldsteingewände scheint vollkommen unverändert, während das Rechte in der Neuzeit barock erweitert wurde und einen Korbbogenabschluss bekam. Irgendwann setzte man diesen wieder mit Backstein zur Hälfte zu und rekonstruierte die ursprüngliche Form. Gleiches zeigt sich beim mittleren Fenster der Dreifenstergruppe im Osten. Auch hier wurde eine barocke Erweiterung wieder rückgebaut. Darüber befindet sich im Giebel eine Blendengruppe.
Auf der Nordseite des Chors deutet eine große unregelmäßige Fläche auf eine ehemals dort vorhandene Sakristei.
Im Innern findet sich ein spitzbogiger Triumphbogen. Die Ausstattung selbst ist neogotisch.
Grundriss und Mauerwerksausführung sowie Form von Fenstern und Portalen sprechen für eine Datierung des Baus in die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Bemerkenswert ist, dass barocke Veränderungen an den Fenstern wohl im 19. Jahrhundert wieder rückgängig gemacht wurden.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. III, 3. Kreis Angermünde. 1934.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …