Fredersdorf (Potsdam-Mittelmark)

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Dorfkirche Fredersdorf von Südwesten
Dorfkirche Fredersdorf von Südwesten

Als ville Vrederikestorp taucht der Ort 1313 erstmals in den Quellen auf. Der Name könnte sich auf den Gründer, einen Friedrich, beziehen.
Fredersdorfs Kirche liegt auf dem Anger, umgeben vom ehemaligen Friedhof. Um das Gelände verläuft eine neuzeitliche Ziegelmauer. Es handelt sich um einen Rechtecksaal mit eingezogenem quadratischem Turm im Westen und verputztem Bereich im Osten. Bis zur Traufhöhe des Schiffs wurde der Turm aus Feldsteinen errichtet, wobei der untere Bereich relativ regelmäßige Lagen aufweist, während das Mauerwerk darüber immer mehr den mosaikartigen Eindruck erweckt, wie es an Bauten des 19. oder frühen 20. Jahrhunderts vorkommt. Darüber erhebt sich der Oberbau ganz in Backstein und mit geknicktem Spitzhelm abschließend. Beim unverputzte Mauerwerk des Schiffs trifft man im unteren Teil auf relativ regelmäßige Feldsteinlagen. Nach oben nimmt die Qualität sichtlich ab. Schon im Fensterbereich ist es nur noch unregelmäßig. Dies könnte auf eine Katastrophe, vielleicht sogar mit zeitweilig ruinösem Zustand deuten, nach der die Kirche wieder aufgebaut wurde.

Umriss eines zugesetzten Fensters auf der Südseite
Umriss eines zugesetzten Fensters auf der Südseite

Unter dem Putz im Osten verbirgt sich Ziegelmauerwerk barockem Formats. Hier wurde an das Schiff eine gleichbreite Gruft mit darüber liegender Patronatsloge angebaut.
Von den seitlichen Ursprungsfenstern sind nur kleinere Spuren geblieben. Die Umrisse einer dieser Öffnungen haben sich auf der Südseite zwischen dem 2. und 3. Fenster, von Westen aus gesehen, erhalten. Völlig verschwunden sind die mittelalterlichen Portale. Auf das Gemeindeportal verweist nur noch die unruhige Fläche im Mauerwerk der Südseite. Die frühere Priesterpforte wurde durch den rechteckigen Zugang, ebenfalls im Süden, ersetzt.
Der ursprüngliche einfache Rechtecksaal dürfte im 13. oder frühem 14. Jahrhundert errichtet worden sein. Irgendwann, vielleicht im späten Mittelalter, wurde im Westen ein eingezogener Turm angefügt. Das wissen wir durch die Nachricht, dass dieser alte Turm 1859 bis auf seinen Unterbau abgetragen und durch das heutige neoromanische Bauglied ersetzt wurde. Bereits 1744 wurde der Saal, wie schon angesprochen, nach Osten verlängert. Bei diesem Umbau könnten auch schon die Fenster vergrößert worden sein. Ihre jetzige Form sollen sie bei Arbeiten in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen erhalten haben. 1967/68 wurde das Bauwerk nach einem Brand wieder hergestellt.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …