Schwanebeck (Potsdam-Mittelmark)

Landkreis Potsdam-Mittelmark

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Indirekt erscheint der Name des Dorfes erstmals durch eine petrus svanebeke 1333 auf einer Treuenbrietzener Urkunde. 1379 wird Svanebecke dann direkt genannt. Schwanebeck – Schwanenbach ist einer der Idylle suggerierenden Wunsch- und Modenamen aus der Zeit des Landesausbaus.
Die Kirche liegt, umgeben vom Friedhof, in der Dorfmitte. Es ist ein einfacher Rechtecksaal mit einer neuzeitlichen Apsis im Osten. Im Westen krönt das Bauwerk ein Fachwerkgiebelturm mit Schweifhaube und Laterne. Seine Westwand, beide Giebel bestehen wie die Apsis aus Backsteinmauerwerk. Die Kirche selbst zeigt Lagen einfach gespaltener Feldsteinen mit kleinteiliger Auszwickung der Zwischenräume.

Sämtliche Fenster wurden verändert. Dabei sind die Fenster der Südseite größer und haben Rundbogenabschlüsse im Gegensatz zu den kleineren Öffnungen im Norden mit ihren Stichbogenabschlüssen. Der Zugang im Westen ist neuzeitlich. Das ursprüngliche Portal befand sich wohl auf der Südseite in der Mitte, dort wo man jetzt auf das Grabmal Pfarrer Christian Thronickes, gestorben 1722, trifft.
Im Innern des flach gedeckten Kirchenraumes findet sich neben Altaraufsatz und Kanzel der Zeit um 1700 zwei spätgotische Schnitzfiguren. Einmal handelt es sich um eine weibliche Heilige, entstanden gegen 1430 sowie eine Anna selbdritt vom Beginn des 16. Jahrhunderts.
Ausgehend von der Mauerwerksausführung gehört das Schwanebecker Gotteshaus wohl ins 14. Jahrhundert. Eine Kirchenvisitation von 1530 vermeldet, dass es hier keine funktionsfähige Kirche gäbe. Im Jahr 1640 lebt nur noch ein einziger Hüfner im Ort. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts nimmt die Zahl der Bewohner wieder zu. So kann man davon ausgehen, dass sich die Kirche über einem längeren Zeitraum in ruinösem Zustand befand. Der Dachturm stammt aus dem Jahr 1727. Bei den Arbeiten in dieser Zeit wurden auch die Fenster der Nordseite verändert. 1871 vergrößerte man die Fenster im Süden und fügte die Apsis im Osten an.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

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