Falkenhagen (Ortsteil von Falkensee)

Landkreis Havelland

falkenhagenhavel_suedwest

1330 erscheint in den schriftlichen Quellen ein Zacharia von Falkenhagen. Wenig später, 1336, wird der stagnum Valkenhagen – der Falkenhagener See, erwähnt. Unklar bleibt, ob es sich dabei um einen Modenamen der Zeit des Landesausbaus oder einen Bezug zum Wappen möglicher adliger Gründer bzw. Besitzer handelt.
Im Jahr 1923 vereinigen die Dörfer Falkenhagen und Seegefeld zur Gemeinde Falkensee. Beide Kirchen liegen nicht allzu entfernt voneinander. Falkenhagens Gotteshaus befindet sich, umgeben vom Ortsfriedhof, auf dem ehemaligen Dorfanger. Nach einem Brand im 17. Jahrhundert blieben von der Kirche nur die Umfassungsmauern. Als sie zwischen 1676 und 80 wieder aufgebaut wurde, verschwanden mit Ausnahme des unregelmäßigen, auch Backsteinbruch enthaltenden, Feldsteinmauerwerks sämtliche Zeugnisse mittelalterlicher Architektur. Gerade einmal eine verputzte Fläche in der Mitte der Ostwand deutet wohl auf die früher dort vorhandene Dreifenstergruppe.

Im Jahr 1882 wurde noch einmal gebaut und die Westseite verändert. So bekam die Kirche ihre dort unüblichen neogotischen Fenster sowie die Eingangshalle. Gleichzeit überspannte man das Innere mit einer Holztonne.
Es ist somit nur das erhaltene Mauerwerk, welches eine ungefähre Datierung möglich macht. Im 13. Jahrhundert weist der größte Teil der damals entstandenen Dorfkirchen genau wie die Pfarrkirchen in den Städten ein Außenmauerwerk aus sorgfältig auf fünf Seiten bearbeiteten Feldsteinen auf. Gegen Ende des Jahrhunderts nimmt die Sorgfalt ab. Immer mehr kommen nur noch einfach gespaltene Steine zum Einsatz. Die einzelnen, früher akkurat ausgerichteten Lagen beginnen sich aufzulösen, Zwischenräume werden mit kleinteiligem Material und Backsteinbruch ausgezwickt. Im 15. Jahrhundert schließlich ist das Mauerwerk vollkommen unregelmäßig. Bei der Falkenhagener Kirche sind Lagen nur noch im Ansatz zu erkennen. Sie dürfte vielleicht in der 2. Hälfte des 14. oder der 1. des 15. Jahrhunderts entstanden sein.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2012.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

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