Landkreis Potsdam-Mittelmark

Erstmals erwähnt wird der Ort 1227, als Graf Baderich II. die Einkünfte der Kirche den Cölbgker Prämonstratensern in Sachsen-Anhalt schenkt. Mit einiger Sicherheit werden die wesentlichen Teile des Gotteshauses da schon fertiggestellt gewesen sein.
Das Bauwerk, eine Anlage des vollständigen Typs, besteht aus querrechteckigem Westturm, dem wuchtige Stützpfeiler vorgelagert sind, in Schiffsbreite, Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Apsis, Chor und Schiff zeigen ein lagiges, teilweise sehr kleinteiliges und nur einseitig bearbeitetes Feldsteinmauerwerk. Im Gegensatz dazu weist der Turm auf seiner Nord- und Südseite besonders im unteren Bereich sorgfältig zugerichtetes Quadermauerwerk auf. Die Westseite und die Stützmauern bestehen fast komplett aus neuzeitlichen Ziegeln.

Das Schiff besaß ursprünglich sowohl auf seiner Nord- als auch der Südseite Rundbogenportale mit Feldsteinlaibungen und Begleitbögen. Davon ist der nördliche heute zugesetzt. Die Priesterpforte, ebenfalls rundbogig und teilweise in Backstein ausgebessert, liegt auf der Chorsüdseite. Sämtliche Fenster wurden mehrmals stark verändert. Aus der Bauzeit haben sich allerdings die Apsisfenster und ein zugesetztes Fenster auf der Nordseite des Chors erhalten. Sie alle haben Rundbogenabschlüsse. Rundbogig sind auch im Innern der Triumph- und der Apsisbogen.
So spricht alles dafür, das Apsis, Chor und Schiff um das Jahr 1200 errichtet wurden. Der Turm, vom Schiff durch die bessere Mauerwerksausführung und eine deutliche Baunaht getrennt, folgte in einem gewissen zeitlichen Abstand wohl in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Wann seine Westwand einstürzte ist unbekannt. Die Vergrößerung der Fenster jedenfalls erfolgte im 17. Jahrhundert, ein weiterer Umbau, zusammen mit anderen Arbeiten 1883. Ausbesserungen und Renovierungen fanden gehäuft in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts statt.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004