Bechlin

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Erstmals erwähnt wird das Dorf 1315. Da geht es um einen Wald inter villas Crenzelin und Bechelin. Der Name leitet sich aus dem Slawischen ab und bedeutet in etwa Siedlung eines Mannes namens Bechla.

Bechlins Kirche liegt sehr romantisch zwischen den langsam zuwuchernden Gräbern eines wohl schon im 19. Jahrhundert aufgegebenen Friedhofs. Einem leicht über Schiffsbreite ragenden Westturm folgt ein auffallend großer Rechtecksaal mit gerade Ostabschluss. Der Turm ruht auf einem etwas hervortretenden facettierten Sockel. Regelmäßige Lagen sorgfältig bearbeiteter Feldsteinquader bilden das Mauerwerk beider Bauglieder. Wie Mauerwerk und Ausmaße zeugt auch das dreistufige Spitzbogenportal im Westen vom nicht zu bestreitenden Repräsentationsbedürfnis der Erbauer des Gotteshauses. Zwei weitere Portale finden sich an der Schiffsnordseite, ein zugesetztes im Süden und Spuren eines Anbaus, sicher der Sakristei mit dazugehörigem Zugang im Südosten. Die Fenster der Längsseiten scheinen ihre ursprüngliche schmale und hochgestreckte Form ebenso bewahrt zu haben wie die der Dreifenstergruppe im Osten. Etwas jüngeren Datums dürften die im Giebel darüber liegenden backsteingefassten Blendenreihen zu sein.
Abgesehen von diesen aber auch mittelalterlichen Schmuckelementen handelt es sich bei Bechlins Kirche um eins der seltenen Beispiele in Brandenburg, dessen Aussehen sich seit seiner Errichtung, sicher im 13. Jahrhundert, kaum verändert hat. Selbst der im oberen Teil eingezogene und verbretterte Turm mit seinem Zeltdach aus dem 18. Jahrhundert unterstreicht eher die altertümlich Erscheinung dieses Sakralbaus.
Im Innern der 1958 restaurierten Kirche wurde die Turm und Schiff verbindende Spitzbogenöffnung vermauert. An der Südwand, in Nähe des Altars findet sich eine dreistufige Rundbogennische mit Backsteinlaibung, wohl einst der Zugang zur Sakristei. Die sonstige Ausstattung stammt aus dem 17.-19. Jahrhundert.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …