Dabergotz

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Dabergotz' Dorfkirche von Südosten: Feldsteinarchitektur und barock vergrößerte Fenster
Dabergotz‘ Dorfkirche von Südosten: Feldsteinarchitektur und barock vergrößerte Fenster

1463 erscheint Dabergotz, schon in heutiger Schreibweise, erstmals auf einer Urkunde. Als Siedlung eines Mannes namens Dobrogost lässt sich der Name des Dorfes aus dem Slawischen ableiten.
Dabergotz’ Kirche besteht aus einem auffallend großen Rechtecksaal mit quadratischem Dachturm und eingezogenem Chor mit geradem Abschluss im Osten. Errichtet wurde das Bauwerk auf facettiertem Sockel aus regelmäßigen Feldsteinmauerwerk.

Besonders hervorzuheben ist das Westportal mit seinem dreistufigen Backsteingewände aus Rundstäben, verziert mit Kelchkapitellen und aufgelegtem Blattwerk – eine absolute Seltenheit an ländlicher Architektur des Mittelalters. In einfacher Form treten Rundstab und Kapitell dann noch an der Priesterpforte der Chornordseite auf. An der Südseite des Chors sind die Reste eines Großen Bogens zu erkennen. Hier scheint sich einmal der Zugang zu einer abgetragenen Sakristei befunden zu haben.

Grundriss Dorfkirche Dabergotz. Umzeichnung nach:
Grundriss Dorfkirche Dabergotz. Umzeichnung nach: Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.3. Kreis Ruppin. 1914

Die Fenster der Längsseiten von Schiff und Chor sind stich- und korbbogig vergrößert. Auf der Ostseite findet sich nur noch ein einziges zentrales Stichbogenfenster in einer Spitzbogenblende. Den Giebel darüber schmückt eine gestaffelte spitzbogige Blendengruppe.
Grundriss und Mauerwerksausführung sprechen für eine Datierung des Baus in die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Backsteinelemente der Portale und Veränderungen an der Ostseite dürften im späten Mittelalter erfolgt sein. Barockzeitlich ist der Turmaufsatz und die Vergrößerung der Fenster. Restauriert wurde das Gotteshaus 1959 und 1996.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …