Kränzlin

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Von Schiff und Chor stehen nur noch die Umfassungsmauern
Von Schiff und Chor stehen nur noch die Umfassungsmauern

Erstmals wird Krencelin 1291 erwähnt. Namensgeben dürfte hier ein slawischer Mann namens Kranschela gewesen sein.
Kränzlins Dorfkirche ist seit Anfang der 70er Jahre leider nur noch eine Ruine. Erhalten sind der querrechteckige Westturm mit dem eingezogenen neogotischen Backsteinoberteil und die Außenmauern von Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss.

Das Mauerwerk des einzelnen Bauglieder ist relativ lagig, die Steine aber nur einseitig bearbeitet und die Fugen mit Ziegelbruch ausgezwickt. Nur im östlichen Bereich des Chors und an der Ostwand selbst lässt sich eine höhere Qualität beobachten. Eben dort findet sich auch ein schönes, mit einer profilierten Backsteinnische gefasstes dreiteiliges Fenster, während der Giebel darüber mit einer gestaffelten Blendengruppe und flankierenden Kreisblenden geschmückt ist.
Spuren eines vergangenen Sakristeianbaus weist die Nordseite auf. Die Fenster der Längsseiten wurden alle neogotisch vergrößert.
Grundriss und Qualität der Mauerwerksausführung deuten auf eine Errichtung des Gebäudes im späten 13. oder der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Dabei wurde, wohl wie in den meisten Fällen, im Osten mit der Arbeit begonnen. Dort im Osten fand dann im späten Mittelalter wahrscheinlich ein Umbau statt. Eine möglicherweise vorhandene ursprüngliche Dreifenstergruppe wurde dabei durch die heutigen Backsteinelemente ersetzt.
Wesentliche Veränderungen brachten die Jahre 1895/96. Neben der Vergrößerung der Fenster errichtete man den wuchtigen Turmaufsatz mit seinem Spitzhelm.
Nach der Wiedervereinigung gelang es der kleinen Gemeinde und dem für die Kirche wirkenden Förderverein eine Teilinstandsetzung durchzuführen und den weiteren Verfall des Gotteshauses zu stoppen.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …