Landkreis Prignitz
Erstmals erwähnt wird der Ort im Jahr 1413 als Abbendorp. Kurfürst Johann bestätigt 1489 dem Havelberger Bischof den Besitz der dortigen Fähre – eine nicht unerhebliche Einnahmequelle. Der Name des Dorfes leitet sich vom deutschen Namen Abbo, vielleicht dem des Lokators, ab.
Die kleine vom Friedhof umgeben Kirche ist ein Backsteinbau mit fünfseitigem Chorschluss im Osten. Im Westen wurde ihr 1852 ein eingezogener Turm in Ziegel-Fachwerk-Bauweise vorgesetzt. Spuren eines ehemaligen Sakristeianbaus, vielleicht auch einer Patronatsloge, finden sich auf der Nordseite. Das Bauwerk umzieht ein hoher gefaster Sockel. Von der früheren Einwölbung des östlichen Teils zeugen die dort angesetzten flachen Strebepfeiler, deren Aufgabe es war, den Druck des Gewölbes abzufangen. Die seitlichen Fenster sowie die des Chors dürften bei einem barocken Umbau, laut Inschrift über einem Türbalken 1662, vergrößert worden sein. Sonst fanden keine wesentlichen Änderungen statt. So haben sich auch das Gemeindeportal und die Priesterpforte auf der Südseite in ihrem Originalzustand erhalten. Zusätzliche Schmuckelemente sind ein umlaufender Fries unterhalb der Traufe, ein zweiter schmalerer in Fensterhöhe sowie mehrere Kreisblenden.
ursprüngliche Bausubstanz
spätere Veränderungen
Grundriss Dorfkirche Abbendorf
Umzeichnung nach: Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909, S. 1, Abb. 1
Backsteinformat, Grundriss sowie die Form der Portale und des Bauschmucks sprechen für eine Errichtung der Kirche wohl im späten 15. Jahrhundert. Ihre Innenausstattung gehört hauptsächlich dem 17. und 18. Jahrhundert an.
nach:
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.
